Essen. Sieht man sich ihren Arbeitsplatz so an, könnte man als ordnungsliebender Mensch nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Dass sich hinter dem vermeintlichen Chaos jedoch ein Mensch verbirgt, der durchaus alles im Griff hat, lesen Sie im Porträt über Community-Managerin Beatrix Gutmann.

Eine Eigenart, die alle Lebewesen seit Anbeginn der Zeit teilen, ist das Hinterlassen von Spuren. Das hat die Evolution bis heute auch dem Menschen nicht austreiben können. Was den Tieren ihr Darminhalt, den sie ungehemmt überall liegen lassen, sind dem modernen Büromenschen eher subtilere Hinterlassenschaften wie Kaffeeränder, Kekskrümel oder Männercolaflaschen, die aber doch unverkennbar auf ihre Fährte führen. So gar nicht subtil ist dagegen die Fährte der Kollegin Beatrix Gutmann: Ein Schreibtischchaos, das seinesgleichen sucht und, hätte unsere Redaktion kein Dach, wahrscheinlich auch mit Google Earth ausfindig zu machen wäre. Aber wer viel arbeitet, bei dem türmt sich viel, und dass unsere Bea ein Arbeitstier ist, daran lässt sie keine Zweifel aufkommen.

Freundin der Vierbeiner

Apathische Wachhündin: Beas Border-Collie-Mischling Lisa.
Apathische Wachhündin: Beas Border-Collie-Mischling Lisa.

Egal wo man in der Community hinschaut, sie hat überall ihre Finger im Spiel. Neben den üblichen Tätigkeiten, die das Dasein als Community-Managerin so mit sich bringt, findet man ihren Namen unter Blogs, Artikeln, Kommentaren, Kritiken, Verlosungen und und und... Aber eins nach dem anderen. Beas wohl größtes Steckenpferd ist nicht nur das Pferd, sondern das Thema "Tiere" generell. So schreibt sie regelmäßig für die Tierseite auf DerWesten, pflegt und füttert das Westropolis-Tierblog "Frei Schnauze", und betreut außerdem die Online-Sprechstunde in unserer DerWesten-Tierarzt-Praxis. Selbst ist sie stolzes Frauchen einer Border-Collie-Hündin namens Lisa, die auch in mannigfaltiger Ablichtung unter Beas Bildern zu finden ist. Als den "leibhaftigen Psycho-Dog" beschreibt Bea ihre Hundedame, da diese ständig - quasi als Reminiszenz an ihre Ahnen - in apathischer Manier Wände, Decken und Möbel bewache.

Privat: Lesen und Laufen

Wenn's Bücher gibt, steckt mit Sicherheit unsere Bücherfee dahinter.
Wenn's Bücher gibt, steckt mit Sicherheit unsere Bücherfee dahinter.

Wollte man Beas Persönlichkeit ein Tier zuordnen, so wäre das treffendste wohl ein Wurm, vielleicht auch eine Ratte. Nein, das soll keineswegs abwertend gemeint sein, sondern bezieht sich lediglich auf ihre zweite große Leidenschaft. Frau Gutmann ist nämlich ein echter Bücherwurm oder wenn man so will eben eine Leseratte. Und wie sollte es anders sein: Auch diese Vorliebe lebt sie in der Community aus. Sie schreibt Rezensionen für Westropolis, besorgt ständig neue Bücher für die Community und trägt als Bücherfee dafür Sorge, dass die Werke jeden Dienstag im Austausch gegen entsprechende Rezensionen an den User gebracht werden. Aber das ist noch längst nicht alles, was es über die gute Bea zu sagen gäbe. Wer schließlich so viel liest, schreibt und sitzt (sie sitzt übrigens auf einem ziemlich ulkigen Sitzkissen mit Noppen, auf dem ich keine fünf Minuten aushalten würde), der braucht auch einen Ausgleich. Und den findet die Bea im Laufsport. Sowohl privat als auch in der WAZ-Laufgemeinschaft dreht sie regelmäßig ihre Runden und trainiert für den Marathon, den sie irgendwann mal laufen will. Den Halbmarathon hat sie bereits hinter sich gebracht, und seitdem prangt über ihrem Arbeitsplatz eine unübersehbare Urkunde, die dezent auf ihren Erfolg hinweist.

Das Mädchen für alles

Ehre wem Ehre gebührt, kann man da nur sagen. Obwohl man als flüchtiger Beobachter so seine Zweifel an der Rechtmäßigkeit hegen könnte, wenn man sich Beas Arbeitsplatz mal so anschaut. Den zieren nämlich erstaunlich viele weiße Döschen mit bunten Pillen. Aber keine Bange - jemand, der im Ruf steht, so ziemlich alles an seinem Arbeitsplatz zu horten, was irgendwann mal von irgendwem benötigt werden könnte (von Nadel und Faden bis hin zur Tütensuppe), dem dürfen natürlich auch Kopfschmerztabletten oder diverse Nahrungsergänzungsmittel nicht fehlen. Etwas anderes käme bei Bea auch gar nicht in Frage. Sie ist ja noch nicht einmal - wie alle anderen hier - ein Kaffejunkie, sondern einer von diesen ominösen Teetrinkern. Eine Neigung, die ihr übrigens kürzlich zum Verhängnis wurde, als sie unsere Kaffeepad-Maschine mit einem Teepad missbrauchte. Kurze Zeit später klingelte das Telefon; am anderen Ende der Leitung ein erzürnter Kollege, der sich darüber echauffierte, sein Kaffee schmecke nach Früchten. Beas trockener Kommentar: "Das ist 'Pink Lady', und mein Tee hat übrigens auch nach Kaffee geschmeckt!" Seitdem plädiert sie denn auch für eine eigene Teepadmaschine. So einfach ist das.

Multitasking will gelernt sein

Ja, so einfach ist das. Wie vieles bei ihr so einfach scheint, was - insbesondere männlichen Zeitgenossen - eher ein Ding der Unmöglichkeit ist. Beispiel Multitasking. Den Arbeitsablauf einer Beatrix Gutmann kann man sich in etwa wie folgt vorstellen: Mit der linken Hand tippen, mit dem linken Auge kontrollieren, mit dem linken Ohr telefonieren (per Headset), mit der rechten Hand notieren, dem rechten Auge lesen und mit dem rechten Ohr dem Radio lauschen, um dann unvermittelt "Scissor Sisters" zu brüllen, dem ganzen Schauspiel einen ihrer berüchtigt dreckigen Lacher folgen zu lassen, und weiter geht's. Bea eben.

Bea und ihr Alter Ego

Mit dem Kollegen Lau versteht Bea sich blendend - mehr aber auch nicht.
Mit dem Kollegen Lau versteht Bea sich blendend - mehr aber auch nicht.

Nichts ist dieser Frau unmöglich, sollte man meinen. Eine Sache gibt es aber doch, und zwar den Kollegen Thomas Lau in puncto Community-Freunde und Blogbeiträge einzuholen. Da liefern sich die beiden seit jeher einen unerbittlichen Wettstreit, bei dem der Thomas aber nach wie vor die Nase vorn hat. Ansonsten herrscht unter den Zweien aber absolute Harmonie. Sie machen dieselben trockenen Witze, lachen über dieselben trockenen Witze und verstehen sich auch sonst in jeglicher Beziehung blind. Kürzlich hatte sogar ein User angeregt, die beiden sollten doch einfach zusammenziehen. Den Kommentaren ließ sich aber entnehmen, dass sie das kategorisch ausschließen. Warum? Ich werde nochmal nachhaken - vielleicht erfahren Sie's in der nächsten Community-Schau!