Hannover. .

Nach ihrem spektakulären Sieg beim 55. Eurovision Song Contest im norwegischen Oslo kann sich Lena Meyer-Landrut vor prominenten Gratulanten kaum retten.

Nach Lenas Triumph gibt es Glückwünsche aus ganz Deutschland. Die 19-Jährige sei ein „wunderbarer Ausdruck des jungen Deutschlands“, schwärmt etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel, und Außenminister Westerwelle sieht in ihr gar „eine Botschafterin für unser Land, die in einer Nacht so manches althergebrachte Vorurteil sympathisch widerlegt hat“. Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff stellte fest: „Lena ist grandios und hat das traumhaft gemacht.“

Die 19-Jährige, die vor einem halben Jahr noch niemand kannte, hatte für Deutschland am Samstagabend den ersten Sieg beim Eurovision Song Contest seit 1982 geholt. Mit ihrer gewinnenden Art hatte sie dem Wettbewerb in den vergangenen Wochen eine Aufmerksamkeit beschert, wie er sie lange nicht mehr hatte - und dem Ersten einen Zuspruch beim jungen Publikum, wie es ihn ebenfalls lange nicht mehr hatte. Im Durchschnitt verfolgten am Samstag 8,38 Millionen 14- bis 49-Jährige den Wettbewerb. Das war ein Marktanteil von 61,1 Prozent. Insgesamt verfolgten die Sendung durchschnittlich 14,69 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 49,1 Prozent).

Dementsprechend groß war auch die Begeisterung beim Intendanten der beim Grand Prix federführenden ARD-Sendeanstalt NDR, Lutz Marmor. „Lena hat mit ihrer besonderen Art ganz Europa bezaubert - ein Märchen ist wahr geworden“, sagte er. Aufgrund ihrer „Top-Performance“ habe sie den Sieg aber auch wirklich verdient.

Hannover will den nächsten Songcontest ausrichten

Im nächsten Jahr wird der Eurovision Song Contest in Deutschland stattfinden. In welcher Stadt ist noch unklar. Das werde erst nach sorgfältiger Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten entschieden, sagte Marmor. Ministerpräsident Wulff hat seinen Wunsch, den Grand Prix in die „Medienstadt Hannover“ zu holen, ebenso angemeldet wie Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust.

Gefeiert werden sollte am Sonntag aber erst einmal vor allem in Lenas Heimatstadt Hannover. Sie und etwa 80 weitere Personen aus dem Oslo-Tross sollten um 15.00 Uhr am Flughafen in Hannover ankommen. Neben zahlreichen Fans sollte dort auch Ministerpräsident Wulff warten - mit einem Blumenstrauß, wie die Staatskanzlei mitteilte. Anschließend war ein Empfang im Neuen Rathaus geplant. Am Abend sollte es für Lena weiter nach Köln gehen.

In Oslo hat sich Lena am Samstagabend im Übrigen nur sehr kurz feiern lassen. Ihre Siegesparty in einem Hotel besuchte sie nur etwa zehn Minuten. Nach einem Gang durch die Menschenmenge verließ sie die Feier wieder. Medienvertreter und zahlreiche Fans hatten sich auf der Party getummelt und ein Durchkommen der Sängerin kaum möglich gemacht. (ddp)