Essen. .
Tausende haben am Pfingstwochenende die Aussichtspunkte in Essen für einen Panoramablick auf die gelben Schachtzeichen erklommen. Eine Sturmwarnung trübte die Veranstaltung am Montag.
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Einen Strich durch die Schachtzeichen machte am Pfingstmontag eine Sturmwarnung. Die 50 gelben Ballone in Essen mussten am Boden bleiben. Dafür fieberten tausende Besucher am Samstag an den verschiedenen Standorten mit, als es um 12 Uhr hieß: Leinen los.
Rund 200 von ihnen waren zur 110 Meter hohen Schurenbachhalde in Altenessen gekommen, um im Schatten der Bramme von Richard Serra die große Kulturhauptstadt-Aktion hautnah mitzuerleben. Im Essener Norden steigen noch bis zum kommenden Sonntag die meisten Ballone in die Höhe, allein auf dem Schacht XII-Gelände von Zollverein sind es deren sechs. „Außerdem hat man von hier aus einen tollen Blick auf die Nachbarstädte Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck“, erzählt Uta Schütte aus Dortmund. Mit einer 40-köpfigen Gruppe und zwei eigenen gelben „Schachtzeichen-Ballons“ machte sie sich auf den Weg. „Unser nächstes Ziel heißt Zollverein“, sagt sie und trommelt ihre Gruppe zusammen.
Atemberaubender Rundumblick
Und während sich die Massen auf dem weitläufigen Zollverein-Gelände locker verteilten, herrschte auf der Panorama-Plattform des Ruhrmuseums dichtes Gedränge. „Wir haben immer mal wieder zu gemacht und gewartet, bis es sich etwas leerte, bevor wir neue Besucher hoch gelassen haben“, erklärte ein Museums-Mitarbeiter. Wer ausharrte und zwei Euro für den Zutritt zahlte, wurde mit einem atemberaubenden Rundumblick belohnt: Über 40 Ballone ließen sich bei besten Sichtverhältnissen ausmachen. Hier oben wurde das Schachtzeichen-Konzept erfahrbar, hier konnte sich mancher, der die große Zeit der Zechen nicht erlebt hat, die Dimension des Bergbaus vor Augen führen. Dazu gehörten auch die Anfänge des Kohleabbaus, an die im Süden erinnert wurde.
Panoramablicke bot dort die Natur. Vom Ruhrhöhenzug in Fischlaken sahen die Spaziergänger zwei Ballone über den Schächten von Pörtingssiepen im Hespertal, gegenüber grüßte aus dem Wald Heisingen mit Carl Funke, und im Südosten ließ sich Prinz Friedrich in Kupferdreh ausmachen.
Am Boden informierten ehrenamtliche Helfer, in Kupferdreh und Überruhr zum Beispiel die örtliche Bürgerschaft, über die Geschichte der Zechen, aber auch über ihre eigene Arbeit. Die Bürgerschaft Überruhr bot zudem noch eine leckere Bratwurst zum konkurrenzlos günstigen Preis von einem Euro an.