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Zeit der Zickereien bei „Deutschland sucht den Superstar“. Der Duisburger Thomas Karaoglan sprach sogar davon, Dieter Bohlen „abzuknallen“. Trotzdem schaffte der „Checker“ es als Pocher-Kopie in die nächste Runde. Dafür flog eine Kandidatin raus.
Eigentlich ist es natürlich so: Sie halten alle fest zusammen, alles ist superprima, alle sind total gut befreundet. Nur zum Ende hin, da wird es dann meistens doch etwas emotionaler – und damit schwinden oft auch die inszenierten Freundschaften unter den Kandidaten von „Deutschland sucht den Superstar“. Bei der vierten Mottoshow allerdings gab es schon jetzt, noch recht weit vom Finale entfernt, Zickenkriege. Menowin und Mehrzad, Ines und Volker, Helmut und Dieter – sie alle hatten sich plötzlich nicht mehr so richtig lieb. Und Kandidat Thomas Karaoglan würde Dieter Bohlen sogar abknallen.
Dabei schien am Anfang noch alles gut: Moderator Marco Schreyl begrüßte die Zuschauer zur „Zeitreise in die 80er mit Dieter ‘Käpt’n Vokuhila’ Bohlen“ und versprach eine Show, die die Zuschauer „lieben werden.“ Eine Riesenparty sollte die Mottoshow werden – und wurde doch für einige der sieben Kandidaten ein Spießrutenlauf.
Glück für den Checker
Glück hatten Kim Debkowski und Thomas, der „Checker“, Karaoglan. Nachdem Kim in der letzten Woche einen deftigen Dämpfer von der Jury – besonders von Dieter Bohlen – bekommen hatte, konnte sie dieses Mal durchaus alle Mitglieder der Jury überzeugen. In einem Outfit, das einer Eisprinzessin glich sang sie „Eternal Flame“ und übernahm kurzerhand auch die Regie, als sie Moderator Marco Schreyl mehrmals erklärte, in welche Kamera er zu schauen hat.
Nach ihrem Auftritt wurde dann sogar noch das Rätsel um ihre Frisur gelöst: „Das soll eine Flamme sein. Eternal Flame. Flamme, ne?“, knallte sie der Jury entgegen. Die nahm’s gelassen und freute sich umso mehr über den Auftritt einer ihrer Lieblinge: In einer Polizeiuniform sang der Checker Thomas Karaoglan „Y.M.C.A“. „Sang“ ist dabei nicht ganz der richtige Ausdruck, doch auf die vielen falschen Töne ging die Jury gar nicht erst ein: Ihnen gefällt die Kopie von Olliver Pocher – klein, frech, hyperaktiv und ohne jegliche Gesangkünste.
„Pistole rausholen und Dieter abknallen“
Dieter Bohlen und Volker Neumüller reichte das, während Nina Eichinger den möchtegern Sänger für den nächsten Junggesellenabschied sogar als Stripper buchen wollte. Der Jury gefällt Thomas’ verrückte Art. Vielleicht verzieh ihm Bohlen gerade deshalb auch die Antwort auf die Frage, ob er sich überhaupt im Klaren darüber sei, was er alles mit der Pistole seines Kostüms machen könne. Denn der Checker konterte: „Raus holen und Dieter abknallen.“
Weniger sprachlich spektakulär, dafür aber gesanglich beeindruckend waren die Auftritte von Menowin Fröhlich und Mehrzad Marashi. Bei beiden Kandidaten klangen die Songs wie bereits bearbeitete CD-Produktionen. Menowin konnte außerdem mit seiner Performance überzeugen: Wie ein etwas fülligerer Michael Jackson steppte er über die Bühne.
„Ihr seid doch Männer, trinkt ein Bier und klärt das“
Doch die beiden Favoriten des Abends sorgten für maßregelnde und strenge Blicke des Juroren Bohlen: „Ihr seid doch Männer, trinkt ein Bier und klärt das.“ Der Pop-Titan spielte damit auf die Nachricht an, dass Menowin und Mehrzad sich gegenseitig anzicken würden. „Alles schon längst geregelt“, versicherten beide Sänger – natürlich von Mann zu Mann. Schließlich, so betonten beide, seien sie doch durch DSDS erwachsen geworden – und familienbewusst: Menowin präsentierte sich mit Mama, die gerade aus dem Knast entlassen wurde, Mehrzad mit seinem kleinen Sohn im DSDS-Strampler.
Nicht ganz so einig wurden sich Juror Volker Neumüller und Teilnehmerin Ines Redjeb. Eingeschnappt und zutiefst beleidigt reagierte die alleinerziehende Mutter auf den Kommentar von Neumüller: „Es nervt mich zu Tode, dass du nicht zuhörst und tust, was wir dir sagen. Ich hab auch keine Lust auf deine Zickigkeit“, erklärte der Juror im barschen Ton und sichtlich gereizt.
Dann halt wieder Jeans
Ähnlich erging es Helmut Orosz, der sich allerdings mit Dieter Bohlen anlegte. Zuvor hatte der nämlich Helmuts fehlende Weiterentwicklung kritisiert: „Ich seh’ in dir Bruce Springsteen. Aber du machst einen auf Versicherungsvertreter.“
Der Stil, auf den die Juroren Wert legen, fehle gänzlich. Helmut Orosz reagierte patzig: Schließlich könne er nichts für die Outfits, die für ihn ausgesucht würden. In der nächsten Woche werde er eben wieder in Jeans auftreten.
Das kann er sogar: Nach unendliche vielen Minuten und belanglosen Zusammenfassungen von Moderator Marco Schreyl kam es, wie es kommen musste: Menowin, der das von den Juroren gepriesene „Gesamtpaket“ darstellt, der Checker Thomas und Schmusesänger Mehrzad waren sofort weiter. Auch Helmut und Eisprinzessin Kim schafften es. Sogar Manuel, der durchweg schlechte Kritiken erhalten hatte. Nur Ines musste gehen – und kommentierte mit einem demonstrativem Augenaufschlag, das sei nun wirklich nicht schlimm.