Berlin. .
Wegen eines Comics über den Selbstmord des Fußballtorwarts Robert Enke hat der Deutsche Presserat das Satiremagazin „Titanic“ gerügt. Er wertete die Cartoons als die Menschenwürde verletzende Witzeleien über den Suizid eines Menschen.
Das Satiremagazin „Titanic“ hat vom Deutschen Presserat eine Rüge kassiert. Der Beschwerdeausschuss sah in der Berichterstattung über den Selbstmord des Fußballtorwarts Robert Enke auf den Onlineseiten des Magazins einen Verstoß gegen die Menschenwürde, wie der Presserat am Freitag mitteilte. „Titanic“ hatte online mehrere Cartoons zum Tod veröffentlicht. Unter anderem war das Foto eines Lokführers unter der Überschrift: „Jetzt meldet sich der Zugführer zu Wort“ gezeigt worden. Der Zugführer sei dann mit den Worten „Ich habe Enke überlistet!“ zitiert worden.
Grundsätzlich halte der Presserat auch scharfe, polemische Satire für zulässig, solange sie einen sachlichen Kern an Kritik enthalte. Den habe der Ausschuss nicht erkennen können, weshalb er die Cartoons als die Menschenwürde verletzende Witzeleien über den Suizid eines Menschen wertete.
Weitere Rügen erhielten „Bild.de“ (2), „Express“ und „Mittelbayerische Zeitung“ und „B.Z Online“ wegen Persönlichkeitsrechtsverstößen. Der „Express“ wurde zudem wegen einer fehlerhaften und ehrverletzenden Berichterstattung über einen Geistlichen gerügt, die „Bad Sodener Zeitung“ erhielt eine Rüge wegen der Veröffentlichung eines anonymen, ehrverletzenden Leserbriefes.
Wegen eines Verstoßes gegen den Grundsatz der klaren Trennung von Redaktion und Werbung wurden die Zeitschriften „Gong“, „Gesunde Medizin“, „TV14“ und „Bravo“ gerügt. (ddp)