Frankfurt/Main. .
Für 200.000 Euro hat das Jüdische Museum in Frankfurt ein Bild von Henri Matisse zurückgekauft. Das Gemälde wurde 1937 von Nationalsozialisten beschlagnahmt und später versteigert. Zuletzt war es in französischem Besitz.
Das Jüdische Museum in Frankfurt erhält nach mehr als 70 Jahren ein Gemälde des französischen Malers Henri Matisse (1869-1954) zurück. Museumsdirektor Raphael Gross sagte am Donnerstag, anhand des Bildes „Le Mur Rose“ von 1898 lasse sich die Geschichte des Raubs von Kunstwerken in jüdischem Besitz durch die Nazis aufzeigen. Bevor das Bild im Frühjahr in der Dauerausstellung des Museums in einem entsprechenden Kontext präsentiert wird, ist es bis Sonntag (14. Februar) einzeln zu sehen.
Das kleinformatige Bild, das ein Haus mit einer rosaroten Gartenmauer auf Korsika zeigt, gehörte nach Angaben des Museums seit etwa 1914 dem Frankfurter jüdischen Unternehmer Harry Fuld. Dessen Sohn floh 1937 aus Deutschland und musste das Gemälde zurücklassen. Die Nationalsozialisten beschlagnahmten es. Bei einer Versteigerung erstand es ein SS-Offizier. Nach dessen Tod in französischer Kriegsgefangenschaft sicherte sich der französische Staat das impressionistische Werk.
Das Jüdische Museum sicherte sich „Le Mur Rose“ zu einem Vorzugspreis von 200.000 Euro mit Mitteln der Stadt Frankfurt, der BHF-Bank-Stiftung, der Hessischen Kulturstiftung und der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Museums. Verkäufer war Magen David Adom, der „Rote Davidstern“, das jüdische Äquivalent zum Roten Kreuz. Die Organisation erhielt das Matisse-Bild vor zwei Jahren von Frankreich zurück.(ddp)