Bayreuth. .

Das Verhältnis zu der einflussreichen und beachtlich finanzstarken „Gesellschaft der Freunde von Bayreuth“ ist getrübt. Festspielleiterin Katharina Wagner schert das wenig. Findig gründete man einen anderen Förderkreis.

Katharina Wagner, seit fast zwei Jahren mit ihrer Halbschwester Eva Festspielleiterin in Bayreuth, wird weder vom Feuilleton noch von Multiplikatoren allzu häufig mit Lorbeer überschüttet.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Eine Diplomatin ist die 32-Jährige gewiss nicht. Missfällt ihr (so beim diesjährigen Journalisten-Empfang auf dem Hügel) eine Frage, qualifiziert sie diese ab. Schnell und oft wirkt sie genervt, ungeduldig.

Eigentlich ist sie damit nicht besonders weit von ihrem Vater entfernt, dessen Dickschädel berüchtigt war. Aber wenn ein System so lange zementiert war wie das Bayreuth Wolfgangs, wittern im Wechsel Kritiker Morgenluft. Ja, vielleicht traut mancher sich erst jetzt aufzubegehren, wo der schwierige, aber mächtige Alte nicht mehr da ist.

Katharina schätzt den direkten Ton

Während Halbschwester Eva Interviews kategorisch ablehnt oder sphinxhaft auf Fragen nach der jetzt besseren Zusammenarbeit mit der Jüngeren antwortet („Die war nie schlecht, weil wir ja gar nicht zusammen gearbeitet haben!“), schätzt Katharina den direkten Ton. Ob er es war, der das Verhältnis zu der einflussreichen und beachtlich finanzstarken „Gesellschaft der Freunde von Bayreuth“ getrübt hat? Jedenfalls haben diese Freunde in letzter Zeit ein paar Mal die Muskeln spielen lassen, was Katharina keineswegs eingeschüchtert hat. Demonstrativ („wegen Nasenbluten“) mied sie die wichtige Versammlung der Mäzene.

Findig gründete man jetzt einen anderen Förderkreis, der derzeit noch querulantenfrei ist. Er heißt „Taff“ (Team der aktiven Festspielförderer) und zählt den Stardirigenten Christian Thielemann zu seinen Mitgliedern: ein Coup, keine Vereinsmeierei. Und hieß Wagner sein nicht immer schon: Schlitzohr sein? Mehr zum Thema: Es gibt wieder Tenöre in Bayreuth