Jerusalem. .

Man traut seinen Ohren nicht, was diese Schülerband sich traut: „Wir sind das Ruhrgebiet“ von Wolle Petry vor dem Rathaus in Jerusalem. Vor geladenen Gästen wie Til Schweiger, Sabine Christiansen und Michelle Müntefering, Künstler Otmar Alt und Air-Berlin-Chef Joachim Hunold. Der ist Gastgeber bei diesem Friedenskonzert samt Schüleraustausch. Brücken soll das schlagen nach Israel, natürlich auch mit neuen Flugverbindungen. Und jetzt deutscher Lokalpatriotismus vor Aliza und Ehud Olmert, dem israelischen Ex-Minister.

Wunderbar. Der Platz jubelt, Michelle Müntefering singt mit, und Tourleiter Schmullig tanzt mit Schulleiterin Zens wie Zensur. Die Israelis – feiern mit. Doch da geschieht etwas Unerwartetes. Til Schweiger wird entdeckt. Ein Mädchen nach dem anderen stürmt nach vorn, um ein Foto mit ihm zu erdrängeln. Das halbe Publikum! Die Band revanchiert sich mit „Knocking on heaven’s door“.

„Darum geht es am heutigen Abend: Dass wir zeigen, wie verschieden wir sein können miteinander, wenn wir es nur versuchen“, sagt Israels Präsident Shimon Peres, herangeeilt zu einem Grußwort.

„Begegnungen“ ist das Konzert überschrieben. Die italienischen Sopran-Schönheiten von Appassionante begegnen mit ihrem Pathos der Natürlichkeit von Noa und Mira Awad. Die dunkelhäutige Jüdin und die blonde Araberin begegnen allen Vorurteilen. Die Stimme von Tsipi Mashid begegnet der Akustikgitarre von Peter Keller, um die vielleicht schönste Version von „Halleluja“ zu improvisieren seit Jeff Buckley. Und all diese geballte Sanftheit trifft auf Rocker Peter Maffay.