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Immer noch beschäftigt viele Menschen die Tragödie der Loveparade. Es finden Trauermärsche statt und am Wochenende ein Gedenkgottesdienst in der Salvatorkirche. Wahrscheinlich schaut die ganze Welt auf Duisburg.
Die Stadt an Rhein und Ruhr wird gern als graue Maus hingestellt, die sich mit der Loveparade bunt aufhübschen wollte. Denn leider ist es immer noch in den Köpfen derer, die Duisburg nicht kennen. Über die Grenzen der Rhein/Ruhrgebietes hinaus wurde Duisburg in den 80er-Jahren bekannt. Horst Schimanski alias Götz George sorgte dafür, dass die gesamte Nation erfuhr, wie hässlich die Stadt ist. Die schlimmsten Ecken wurden gezeigt, industriekulissengrau und heruntergekommen.
„Wie kann man nur dort leben?“ fragten damals die, die in den vermeintlich schöneren Teilen Deutschlands lebten. 1987 erhielt dann der Stadtteil Rheinhausen eine große Medienpräsenz. Die geplante Schließung des Stahlwerks Krupp stieß auf heftigen Widerstand bei den Arbeitern. Die Kruppianer nahmen den Kampf um ihre Arbeitsplätze auf, die durch monatelangen Mahnwachen begleitet wurden. Rheinhausen wurde zum Synonym für „Stahlkrise“. Die Rheinbrücke zwischen Hochfeld und Rheinhausen wurde zuerst von den Arbeitnehmern und später offiziell in „Brücke der Solidarität“ umbenannt. Und wieder sah man Bilder vom Stahlwerk und frustierten Arbeitern.
„Bruckhausen ist der dreckigste Ort in NRW“ wurde jüngst in den Medien geschrieben.
Die Mafia-Morde, Bandidos-Krieg und Deutschlands größte Moschee in Marxloh sorgten immer wieder dafür, dass Duisburg unattraktiv wirkte.
Aufstehen, Mund abwischen, weitermachen
Trotz aller Krisen und Widerstände ist die Stadt immer wieder aufgestanden, hat sich den Mund abgewischt und weitergemacht.
Aus dem ehemaligen Krupp-Gelände in Rheihausen ist ein erfolgreicher Logport entstanden, und auch das stillgelegte Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich wurde als Landschaftspark Nord zum Zeichen des Strukturwandels.
Der vom britischen Architekten Lord Norman Foster gestaltete Innenhafen ist ein Musterbeispiel dafür, wie Arbeiten, Wohnen, Kultur und Freizeit verbindet.
Jetzt steht Duisburg wieder da, wo es nie hinwollte. In Lumpen, vernarbt und verdreckt und mit mehr als nur einer blutiger Nase. Mitverantwortlich für diese hässliche Bild muss sich der eigenen Stadtvater, Oberbürgermeister Adolf Sauerland, zeigen.
Und auch unsere Nutzer fragen sich, wie es weitergehen soll: Werden es bald 24 sein? fragt sich PW 2010. Duisburg in Sippenhaft? wird im Forum diskutiert. Ist Duisburg wirklich die Stadt am Ende der Loveparade?
„Die Sonne geht auch noch über Duisburg auf“ Community-Nutzer ditku zeigt ein wenig Hoffnung
Und auch Fritz Pleitgen, der Chef der Kulturhauptstadt 2010 meint „Wir dürfen jetzt nicht aufgeben“
Denn, so hässlich ist Duisburg gar nicht.
Das alles hat Duisburg nicht verdient und wir wünschen ihr, dass sie eines Tages beweisen kann, dass sie mehr als nur eine Pechmarie ist.