Oberhausen. Zum Familientreffen der nationalen Musik- und Spaßmacherriege geben sich wieder reichlich Promis die Ehre. Zur 14. Auflage des renommierten Musikpreises werden u.a. die Sportfreunde Stiller, Mark Medlock, Monrose, Samy Deluxe und Sarah Connor in Oberhausen erwartet.

Sie steigen steil auf, strahlen hell und haben die Aura des Überirdischen. Allerdings verglühen die meisten von ihnen auch recht schnell wieder. Oder anders: Auf den kometenhaften Aufstieg der Stars folgt nicht selten der erzwungene Rückzug in die unendlichen Weiten der Anonymität. Denn selbst den Älteren unter uns dürften Namen wie Real McCoy ('95), Babylon Zoo ('96), Nana ('97 & '98) und Mr. Oizo ('99) nur noch flüsterleise etwas sagen. Und doch konnte jeder dieser Künstler im letzten Jahrtausend einen der begehrten „Comet”-Preise in Empfang nehmen.

Aber wir wollen nicht zu ketzerisch sein. Schließlich haben auch Künstler aus der Liga der Unabsteigbaren der alljährlichen „Comet”-Zeremonie ihre Aufwartung gemacht: Robbie Williams sang mehrmals bei der Preisverleihung, U2 flogen 1997 extra zur Show ein, Herbert Grönemeyer präsentierte hier erstmals live seinen großen Comeback-Hit „Mensch”.

Dauergast scheint auch Sangeskollege Xavier Naidoo zu sein, der vom Musiksender VIVA vor zehn Jahren erstmals als „Künstler national” ausgezeichnet wurde. Aktuell ist er mit seinen Söhnen Mannheims (Foto oben) in der Kategorie „Beste Band” nominiert. Ebenfalls ein alter „Comet”-Bekannter übernimmt die Moderation der Veranstaltung: 2005 wurde Oliver Pocher für die beste Live-Comedy ausgezeichnet, im letzten Jahr führte der Ex-Partner von Harald Schmidt (neuerdings auch von Monica Ivancan) gewohnt respektlos durch die Show. Unvergessen bleibt der launige Disput zwischen Pocher und Mark Medlock. In Oberhausen könnte es zur Neuauflage des Schlagabtausches kommen, denn der „DSDS”-Sieger 2007 ist wieder mit von der Partie. Wie auch Laudator Sasha, der bereits zweimal als Moderator der Pop-Gala in Erscheinung getreten ist. Kurzum: Man darf hier getrost von einem alljährlichen Familientreffen der nationalen Musiker- und Spaßmacherriege sprechen.

Denn selbst, wenn in der Historie der Trophäenvergabe immer wieder auch internationale Künstler ihre Visitenkarte abgeben durften, werden ausschließlich deutsche bzw. deutschsprachige Künstler in den neun Kategorien nominiert. Darunter Rapper Sido, Sarah Connor sowie Die Ärzte. Das letztgenannte Trio ist allerdings für seine Preisverleihungs-Allergie bekannt; das „Comet”-Erscheinen von BelaFarinRod ist ergo äußerst fraglich. Auch ob Silbermond dabei sind, steht in den Sternen. Gleiches gilt für Peter Fox, der die Nominierten-Liste mit einer Option auf gleich vier Trophäen anführt.

Darüber, welche Künstler die „Comet”-Kugel empfangen dürfen, entscheidet die denkbar größte Jury – das Publikum. Vorab darf auf der Homepage des Musiksenders (www.viva.tv/comet) abgestimmt werden. Mit einer Ausnahme: Der Sieger der Königs-Kategorie „Bestes Video” wird erst während der Show per Telefon- und SMS-Voting ermittelt.

Einen Star wird der „Comet” also ohne Vorwarnung treffen. Hoffen wir, dass er seine Umlaufbahn beibehält.