An der „längsten Theke der Welt” wird gerne und viel gesungen. Das sei auch jedem Altbiertrinker gegönnt. Doch solche Klänge wie am Pfingstwochenende, die schallen eben nur einmal im Jahr durch Düsseldorf. Vom 21. bis 23. Mai steigt in der Rheinstadt wieder die „Jazz Rally”.
Um die Dimensionen der Veranstaltung deutlich zu machen: Würden sich die Gäste von „Rock am Ring” und „Rock im Park”, dem Wacken-Open-Air und dem Hurricane-Festival versammeln, dann käme man auf die Besucherzahl des größten Jazz-Festivals Deutschlands: 300 000 Musikfreunde werden in der Landeshauptstadt erwartet. Dem gegenüber stehen 85 Konzerte auf 36 Bühnen. Dabei sollte jeder seine Nische finden.
Die Funk-Fans unter den Jazzern werden sicherlich den Auftritt von Candy Dulfer zu den Höhepunkten des diesjährigen Programms zählen. 2,5 Millionen Solo-Alben brachte die niederländische Saxophonistin bereits unter die Leute. In Düsseldorf wird sie samt Band auftreten und Stücke aus ihrer nun schon mehr als zwei Jahrzehnte andauernden Karriere präsentieren (Fr., 20.30 Uhr, Konzertzelt Burgplatz).
Noch etwas länger dabei ist Jan Akkerman, der allerdings in einer anderen Spielart des Jazz umtriebig ist. Wenn er zur Gitarre greift, kommt er nicht ohne Ausflüge in Rock, Blues und Swing aus (So., 18.30 Uhr, Burgplatz).
Am Piano, wo auch immer es auf der Welt steht, ist Freddy Cole zu Hause. Cole? Genau, Freddy ist der Bruder des 1965 verstorbenen Nat „King” Cole. Seiner Stimme ist die Verwandtschaft deutlich anzuhören. Die New York Times ging so weit, ihn als den „wahrscheinlich besten lebenden Jazzsänger” zu bezeichnen (So., 15 Uhr, Landtag NRW).
Eigens für die 18. Auflage der Jazz Rally wurde ein Ensemble aus internationalen Musikern zusammengestellt. Das wird dank der stimmgewaltigen Diva Vanessa Epkenyoung den Soul zum Jazz bringen (Sa, 20.30 Uhr, Burgplatz).