Wuppertal. Es gibt zwei Sorten von Menschen: Die einen haben noch nie vom Vollplaybacktheater gehört, den anderen fehlen vor Begeisterung die Worte. Wer bringt sonst Die drei ??? und Pulp Fiction gemeinsam auf die Bühne und zeigt, dass Playback kein Indiz für fehlendes gesangliches Talent sein muss.

Viele, die noch nie das Glück hatten, bei einer Vorstellung des Vollplaybacktheaters dabei sein zu können, runzeln die Stirn, wenn sie das Wort „Vollplayback“ hören. Playback – das ist ja im Grunde nie etwas Gutes. Vor allem nicht live auf einer Bühne. Und "Vollplayback" klingt wie die Steigerung des Nicht-Guten. Irrtum. Vollplaybacktheater ist gut, sehr gut. Es ist innovativ, kreativ, lustig und überraschend.

Es scheint simpel, was sich das Wuppertaler Ensemble 1997 im Rahmen des Wuppertaler Theatersommers ausgedacht hat. Man nehme eine Hörspielkassette, schiebe sie in einen Rekorder, drücke auf „Play“ und spiele das nach, was das Tonband vorgibt. Lippensynchron, ohne eigene Worte, aber nicht ohne eigene Ideen. Dass sie damit eine eigene Kunstform schufen, hätten alle Beteiligten damals bestimmt nicht für möglich gehalten.

Abweichungen vom Hörspiel sind gewollt

Das Vollplaybacktheater, das sind in der aktuellen Besetzung Doktor Thomas, David Becher, Supaknut, Britta Lemon, Sven Blievernicht und Christoph Landwehr. Fans finden sie auch bei Twitter und Facebook.

Das Hörspiel ist keine stringente Vorgabe, an die sich die sechs Schauspieler halten. Sie weichen ab, ständig, in alle Richtungen und mit Liebe zum Detail. Da werden Die drei ??? mit Szenen des Schnulzenklassikers Titanic gemischt. Die ermittelnden Detektive Justus Jonas, Bob Andrews und Peter Shaw stellen Keanu Reeves in den Schatten, wenn sie sich mit der typischen Matrix-Kampfkunst gegen Quentin Tarantinos Auftragskiller aus Pulp Fiction durchsetzen. Da wundert sich auch keiner mehr über das Zusammentreffen des Geisterjägers John Sinclair und den Internatsschwestern Hanni und Nanni.

Neue Tour startet am Freitag

Am Freitag steht das Vollplaybacktheater mit seinem neuen Stück "Das Paket mit dem Totenkopf" erstmals in Wuppertal auf der Bühne. Danach beginnt die neue Tour. Diesmal werden die Protagonisten Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby – kurz TKKG – sein.

Die Premiere ist ausverkauft. Genauso wie der erste Zusatztermin in der Heimatstadt des Ensembles und zahlreiche andere Auftritte in Deutschland. Für die Vorstellungen in Dortmund (11. März), Düsseldorf (15. März), den zweiten Zusatztermin in Wuppertal (14. April) und Oberhausen (30. April) gibt es aber noch Karten: www.vollplaybacktheater.de