Das nennt man einen Ritterschlag: „Eine Fälschung, die originaler klingt als das Original”, resümierte ein Kritiker. Die Rede ist von The Australian Pink Floyd Show, Down Unders Antwort auf die Rock-Bombasten. Seit Jahren zaubert die Band Note für Note die perfekte Floyd-Imitation auf die Bühne.
Was ursprünglich als Kneipenspaß im südaustralischen Adelaide begann, füllt heute große Hallen. Wohl auch in Ermangelung der Originale, die 1994 ihre letzte Welttournee absolvierten und lediglich 2005 beim Londoner „Live 8”-Event noch einmal gemeinsam (mit Mastermind Roger Waters) auftraten. Doch nach dem tragischen Tod von Mitbegründer Rick Wright im September 2008 hat sich die Hoffnung vieler Fans auf eine Wiedervereinigung in der Besetzung nach 1968 ohnehin endgültig zerschlagen.
Das Original: Pink Floyd
Echte Single-Hits können die britischen Progressive-Rocker nur wenige vorweisen. Doch mit Konzept-Alben wie „Dark Side Of The Moon” (1973) oder „Animals” (1977) und gigantischen Liveproduktionen stieg die 1965 von vier Schulfreunden gegründete Band schon frühzeitig zur Musiklegende auf. Mit der filmischen Adaption der „The Wall”-Show durch Alan Parker (1982, Hauptrolle: Bob Geldof) schrieb die Band zudem Kino-Geschichte. Doch Spannungen unter den Mitgliedern sowie die Solo-Versuche von Roger Waters und David Gilmour brachten den Band-Koloss zunehmend ins Wanken. Vorerst letztes Lebenszeichen von Pink Floyd: 1994 erschien das Album „Division Bell”. Eine Reunion der Band ist unwahrscheinlich. (dilly)
The Australian Pink Floyd Show, kurz: TAPFS, füllt die Lücke – und das durchaus ehrenvoll. Stimmlich und instrumental erweisen sich die Jungs vom fünften Kontinent als würdige Kopisten ihrer Idole. Was diese durchaus anerkennen. Gerne erzählt Sänger und Gitarrust Damian Darlington die Anekdote von einer unerwarteten Stippvisite des Floyd-Gitarristen David Gilmour, der bereits 1994 die Show besuchte: „Er war total begeistert und lud uns ein, auf der Party zu seinem 50. Geburtstag in London zu spielen.”
Gesagt, getan: 1996 stimmten Rick Wright und David Gilmour bei „Comfortably Numb” vom berühmten „The Wall”-Album spontan mit ein. Noch Fragen? Kein Wunder, dass die Denkmalpfleger mittlerweile sogar nicht selten von Fans darum gebeten werden, originale Floyd-Platten zu signieren.
The Australian Pink Floyd Show:
10.3. Oberhausen (KöPi-Arena)
11.3. Köln (Lanxess-Arena)
Karten (38-53 €) gibt es in unseren TICKET-SHOPs: 01805/280123, www.DerWesten.de/tickets
Im März 2010 kommen die Aussies nun auf Deutschland-Tour – und das erstmals mit dem vollen „Best of”-Programm. In zehn Städten – darunter Oberhausen und Köln – wird alles geboten, was das Floyd-Fan-Herz begehrt: gut 20 Songs, darunter „Comfortably Numb”, „Another Brick In The Wall”, „Wish You Were Here”, „Money”, „The Great Gig In The Sky”, um nur einige Klassiker zu nennen. Nicht fehlen dürfen eine opulente Lightshow, Videoanimationen und riesige, aufblasbare Figuren im Stil der großen Vorbilder.
The Australian Pink Floyd Show:
10.3. Oberhausen (KöPi-Arena)
11.3. Köln (Lanxess-Arena)
Karten (38-53 €) gibt es in unseren TICKET-SHOPs: 01805/280123, www.DerWesten.de/tickets
Und spätestens an dieser Stelle zeigt sich, dass TAPFS nicht nur eine 1:1-Kopie abliefern. Hier und da zaubern die australischen Schlitzohren ein paar tierische Ureinwohner ihres Kontinents auf die Bühne: Da mutiert das Schwein vom „Animals”-Album schon mal zum rosa Känguru – und auch ins berühmte „Wish You Were Here”-Covermotiv (Shakehands von zwei brennenden Männern) hat sich ein Beuteltier geschmuggelt...