Düsseldorf. Das Düsseldorf Festival lockt im Herbst mit spektakulären Shows und Konzerten. Die Macher freuen sich auf den Neustart nach der Corona-Pause.
Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen - mit Zuversicht schauen die Festivalmacher in den kommenden September. Nach den Sommerferien wird dann wieder ihr Theaterzelt am Rhein, auf Düsseldorfs Burgplatz, aufgebaut und Zentrum für ein frühherbstliches Kultur-Festival. Zu Gewalt, Angst und Verrohung durch Krieg versuchen sie, sie vom 6. bis 25. September mit einem breitgefächerten Programm ein Gegengewicht zu setzen.
Mit Poesie, manchen Shows und beflügelnder Ästhetik wollen sie zum Träumen einladen. Kurz: Ungewöhnliches gibt es Anfang September wieder zu sehen und zu hören. Nach zwei durch Corona eingeschränkten Spielzeiten bietet das „Düsseldorfer Festival“ erneut Tanz und Neuen Zirkus, Magie und Musik und allerlei zirzensische Performances. Es ist die Zeit für Frühbucher: Ab heute, spätestens Samstag, können sie die Aufführungen online buchen: www.duesseldorf-festival.de.
Von sich reden gemacht
Bei seiner 33. Ausgabe hat das privatwirtschaftlich organisierte Festival, für das das Duo Oxenfort/Dahmen jährlich um Sponsoren werben muss, allen Grund zum Optimismus. Denn erstmals haben sie mit L’Oréal einen Globalplayer als Hauptsponsor gefunden. Ein gutes Omen ist es, wenn sich der weltweit größte Kosmetikkonzern mit Deutschland-Zentrale in Düsseldorf hier vor Ort für dieses Kultur-Festival engagiert.
Dass es neben und mit der Bühnen-Kunst auch um gesellschaftspolitische Fragen gehen kann, soll gleich zur Eröffnung Anfang September gezeigt werden. Bei ‚Cirkus Cirkör‘ heißt es dann „Knitting Peace“ – frei übersetzt „Stricken für den Frieden“. Ein Aufruf der Kompanie, der 2013 weltweit auf Resonanz stieß. Selbstgestrickte Original schickten ihnen ‚Friedensstifter‘ aus aller Welt. Seit dieser Zeit macht der schwedische Zirkus mit diesem außergewöhnlichen Format bei seinen weltweiten Tourneen von sich reden.
Was künstlerisch so alles möglich ist
Da wird zwar keine Frau / kein Mann auf der Bühne sitzen und stricken wie anno dazumal. Sondern virtuose Strick-Spiele vereinen die athletischen Künstler mit neuartiger, innovativer Akrobatik und zeitgenössischem Tanz. Und demonstrieren, was mit Garnknäueln, feien Fäden dicken Schnüren und sperrigen Knoten alles möglich ist.
Ein weiteres Highlight werden am 21. September die „Sieben Finger der Hand“ bescheren. Die kanadische Kompanie ist Festival-Dauergast und begeistert seit vielen Jahren das Publikum mit seinen atemberaubenden Kunststücken und originellen Erzählen. In ihrem neuen Stück „Duel Reality“ verarbeiten sie das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur - Romeo und Julia: Wie in einer Sportarena treten die Montagues und Capulets gegeneinander an. Locker akrobatisch, bis aus dem Spiel bitterer Ernst wird.
Auch Klassik erklingt
Erneut bringt das Festival auch zahlreiche Tanz-Solisten und Gruppen aus der Hip-Hop-Szene an den Rhein. Die meisten haben ihre Wurzeln im Urban oder Street Dance. Wie auch der geschmeidige Kraftbolzen Botis Seva: In seinem Stück „BLKDog“ (Black dog), getanzt auch mit seiner Truppe „Far from the norm“, geht es um die düsteren Kapitel im Leben des Künstlers. Durch extreme Bewegungen und Hip Hop arbeitete Botis Seva seine Traumata auf und ab. Eine sehr persönliche Show also.
In der Musik-Abteilung hat das Festival, ebenfalls einiges zu bieten, nicht nur in Johannes und Andreas-Kirche. Das Ensemble provocale lässt in der Lutherkirche Trostgesänge und Auszüge aus Brahms‘ „Deutsches Requiem“ erklingen und wird dabei von Andrey Golski aus der Ukraine auf dem Knopfakkordeon unterstützt. Gleich zwei Harfenistinnen sind zu Gast im Skydeck (19. Etage) im Sign im Medienhafen (Speditionsstraße 1), mit einem spektakulären Ausblick auf die Stadt: Cerys Hafana, die traditionelle walisische Musik bearbeitet, und Margret Koell, die Barockmusik mit modernen Klängen verbindet.
Das breitgefächerte Festival Programm gibt’s auf Leporello oder online: www.duesseldorf-festival.de