Essen. Die Museen zeigen: Ruhrbesetzung, die 20er-Jahre, die so golden nicht waren, die Postmoderne, die schrillen 70er-Jahre und Fußball im Ruhrgebiet.

Es gibt nicht nur Kunst im kommenden Jahr zu sehen: Das Ruhrmuseum in Essen zeigt schon ab dem 12. Januar eine große Ausstellung zur Ruhrbesetzung (die ja auch im Januar vor 100 Jahre begann) durch französische und belgische Truppen: „Hände weg vom Ruhrgebiet!“ läuft bis zum 27. August. Auch die Bundeskunsthalle in Bonn holt die 1920er-Jahre in eine Ausstellung – eine Welt im Umbruch, mit Globalisierung, Experimentierlust, Technisierung und Massenkommunikation. Frauen tragen plötzlich kurze Kleider, rauchen, arbeiten. Kunst, Objekte und Alltagsgegenstände stehen in der Bundeskunsthalle für eine sich rasant ändernde Welt – „1920er! Im Kaleidoskop der Moderne“ läuft vom 1. April bis zum 30. Juni. Es folgt in Bonn eine Ausstellung über Josephine Baker (ab 18. Mai) sowie ein Überblick zur „Postmoderne“ in Design, Architektur, Mode und Pop (ab 29. September).

Design für den Alltag stand auch im Mittelpunkt jenes „Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe“ das Karl Ernst Osthaus neben dem Folkwang Museum ebenfalls in Hagen gegründet hatte. Ein Jahr nach dessen Umzug nach Essen wanderte eine der ersten Design-Sammlungen der Welt von Hagen ans Kaiser-Wilhelm-Museum der damals überaus reichen Stadt Krefeld. Dort wird diese Sammlung und ihr Umzug ab Ende November mit einer Ausstellung gefeiert. Ebenfalls um Alltagsdesign geht es von April bis Oktober im Freilichtmuseum in Hagen, das seinen 50. Geburtstag feiern kann. Aus diesem Anlass gibt es „Zurück in die 70er“ zu sehen, innovative Technik dieser Zeit, vom Mofa über elektrische Schreibmaschinen mit Korrekturtasten und poppige Fernseher bis zu Mixern und Telefonen in Orange oder Schilfgrün.

Fußball im Ruhrgebiet: „Mythos und Moderne“ im Fußballmuseum und im Ruhrmuseum

Gemeinsam mit dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund richtet das Essener Ruhrmuseum außerdem ab dem 4. Mai die Ausstellung „Mythos und Moderne. Fußball im Ruhrgebiet“ aus. Über 400 seltene bis nie gezeigte Fotografien aus dem „Land der 1000 Derbys“ sollen zu sehen sein.

Das LWL-Museum für Archäologie in Herne widmet sich ab September 2023 unter dem Motto „Graben im Gestern“ der Archäologie der Moderne, über Methoden und Herausforderungen der Altertumskunde vom Beginn der Industrialisierung bis in die Gegenwart.