Essen. Schauspielerische Delikatesse aus Spanien: „Der beste Film aller Zeiten“ zeigt die Schauspieler Penélope Cruz und Antonio Banderas in Hochform.

Humberto Suarez ist der reichste Mann Spaniens. Aber auch ein solcher ist sterblich und möchte etwas schaffen, das ihn in Erinnerung hält. Suarez will den besten Film aller Zeiten produzieren und dafür keine Mittel scheuen.

Er engagiert die hoch dekorierte Filmautorin Lola Cuevas (Penélope Cruz mit aberwitziger Afro-Fusselfrisur), die sich einen umstrittenen Bestseller als Vorlage aussucht. Zwei Männer bekämpfen sich darin bis zum Äußersten. Lola besetzt die Rollen entsprechend kontrovers. Félix Rivero (Antonio Banderas) ist Spaniens größter Filmstar, Iván Torres (Oscar Martínez) gefeiert als bester Schauspieler auf den Bühnen des Landes. Mit gezielten Provokationen und Herausforderungen beginnt Lola, die exzentrischen Männer auf ihre Rollen vorzubereiten.

Superbe Schauspielkunst und fassungslose Männergesichter

Was in der Tat äußerst überraschungsreich verläuft und sich dank superber Schauspielkunst in fassungslosen Männergesichtern zu einigen sensationell komischen Momenten aufschwingt. Penelope Cruz ist die Domina in der Arena der Eitelkeiten, wo Antonio Banderas als Action-Clown und Oscar Martinez als schier unerschütterlich selbstgewisser Kunstgeist dem Testosteronäffchen Zucker geben.

Ganz auf Spaßveranstaltung im Zeichen selbstironischer Demaskierung wollte das Regie- und Autorenpaar Mariano Cohn und Gastón Duprat („Der Nobelpreisträger“) seinen Film allerdings nicht reduziert sehen. Sie schmuggeln mit fortschreitender Spielzeit lauter Garstigkeiten ins Geschehen, die das Lachen im Halse feststecken lassen. Denn auch ein wild parodistischer Film über Filmschaffen bedarf eines ernsten Kerns. Die schauspielerischen Delikatessen runden das Vergnügen stilsicher ab.