Berlin. Er war “feierbereit“, aber Corona zwang Herbert Grönemeyer, seine Tournee abzusagen. In einem emotionalen Brief vertröstet er die Fans.
Seine Tournee – abgesagt. Seine Fans – frustriert. Höchste Zeit für einen "Brief von Herbert". In einem Schreiben auf Instagram – sehr persönlich und selbstverständlich handschriftlich verfasst – erklärt der Sänger Herbert Grönemeyer, warum er nach einem Corona-Ausbruch die Jubiläumstournee "20 Jahre Mensch" absagen musste. Trost für seine Fans.
Der Mann aus Bochum spürte, dass eine "spröde, offizielle Konzertabsage" nicht reicht. Zumal er die Konzerte nicht einfach nachholen kann. Stadien, Orchester, Personal, Bühne, technisches Equipment – das alles ist in diesem Jahr nicht mehr verfügbar. Neue Konzerte plant Grönemeyer erst wieder 2023.
Corona: Das Virus schlich sich in die Probe
Der Sänger schreibt, es gehe ihm "sehr nahe", es schmerze zu sehen, "wie viele Menschen sich seit einem Jahr Mühe gegeben haben, einen möglichst schönen Abend vorzubereiten, wie viele Menschen gerne kommen wollten und wie diese Situation jetzt alles zum Platzen gebracht hat und wie traurig das für so viele ist".
Die Ironie ist, dass die Band zweieinhalb Jahre vom Virus verschont geblieben ist. Alle waren nach Grönemeyers Angaben "mehrfach geimpft", jeder hatte sich vor der Tour isoliert – "und trotzdem hat es ausgerechnet jetzt uns doch getroffen". Das Virus habe sich in die Probe geschlichen. "Der Supergau".
Grönemeyer: "Wir waren feierbereit"
Es sei ihm peinlich, "so untätig zu liegen und angeschlagen auf Besserung zu warten", schreibt der Sänger von Hits wie "Männer" oder "Bochum". Grönemeyer: "Wir sind komplett konsterniert." Sie wollten endlich wieder raus, Musik machen. "Wir waren feierbereit. So ein Mist."
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Leicht haben sie es sich nach eigenen Angaben nicht gemacht; haben in Hannover die Produktion aufgebaut, um auf den letzten Metern eventuell doch noch alles möglich zu machen. "Bis zur letzten Minute haben wir noch gehofft, dass sich das Virus doch noch auf wundersame Weise schnell verzieht". Vergeblich. (san)
Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de