Essen. Vier neue Bände aus der Klartext-Reihe „Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ stellen Elvis, Queen, David Bowie und Bon Jovi vor.

Dass David Bowies Augen unterschiedlich gefärbt waren, verdankt sich weder einer außerirdischen Herkunft noch einer genetischen Kapriole, sondern einer höchst pubertären Schlägerei, an deren Anfang ein umschwärmtes Mädel und an deren Ende ein Faustschlag mit spitalären Folgen stand.

Dass Freddy Mercury sich von seinem ersten Plattenvertrags-Salär einen Rolls Royce Silver Shadow inklusive Chauffeur gekauft haben soll, ist ein weit verbreiteter Irrtum – in Wahrheit passierte das erst zehn Jahre später, denn bis zu ihrem vierten Album „A Night At The Opera“ war die Band Queen bettelarm, es war ihr letzter, dann allerdings auch fulminant durchschlagender Versuch. Wahr ist allerdings die Sache mit dem Chauffeur – Freddie Mercury hat nie über die Lizenz zum Fahren verfügt. Und wahr ist an dem Oscar-prämierten Biopic „Bohemian Rhapsody“ über den Aufstieg der Band die eine oder andere Episode, aber in der völlig falschen Reihenfolge, da gibt es viel klarzustellen...

John Bon Jovis Debüt-Hit „Oooh, she’s a little runaway“

Dass die Erfolgsnummer von 1983 „Oooh, she’s a little runaway“ John Bon Jovis erste Plattenaufnahme war, ist nur ein wohlwollendes Gerücht; tatsächlich sang der Mann schon 1980 auf Vermittlung seines Cousins und Studioproduzenten Tony auf dem „Star Wars“-Weihnachtsalbum „Christmas In The Stars“ den Song „R2-D2 We Wish You a Merry Christmas“, damals allerdings noch unter seinem Geburtsnamen John Bongiovi.

Und dass Elvis Presley weltweit rund 1 Milliarde Platten verkauft hat (die Hälfte davon allein in den USA) – ist nur eine Schätzung. Zuverlässige Zahlen darüber gibt es nicht. Dafür stimmt aber der Titel „King of Rock’n’Roll“ gar nicht so richtig – denn nur ein Bruchteil der 800 Songs von Elvis stammt aus der Zeit von 1954 bis ‘58.

Dies sind allesamt Fakten und Klarstellungen aus vier neuen Band- und Popstar-Biografien in der Reihe „Populäre Irrtümer“. Selbst eingefleischte Fans werden darin wohl noch Neues finden – allemal werden sie darin angenehm unterhalten.

Maria Hesterberg: Elvis; Yessica Yeti: Queen; Alex Gernandt: Bon Jovi; Frank Thiessies: Da­vid Bowie. Klartext Verlag, jew. 120 S., 16,95 €.