Essen. Die Macher des Klavier-Festival Ruhr ziehen Bilanz: Trotz der Corona-Umstände haben 12.000 Menschen die insgesamt 47 Live-Konzerte besucht.

„Es war ein schwieriges, aber dennoch sehr erfolgreiches Jahr“: Dieses Resümee zogen Intendant Franz Xaver Ohnesorg und der diesjährige Schirmherr Thomas A. Lange für das zu Ende gegangene Klavier-Festival Ruhr auf einer abschließenden Pressekonferenz in der Essener Philharmonie. Mit 47 Live-Konzerten an 22 Orten des Reviers, zusätzlichen Online-Streams und einem regen Education-Programm konnte zwar nicht alles realisiert werden, aber mehr, als die Umstände anfänglich befürchten ließen.

In das Festival-Jahr 2022 blickt Ohnesorg mit verhaltenem Optimismus. Es soll sich auf jeden Fall wieder in einem Block von Ende April bis Mitte Juli präsentieren und nicht, wie in diesem Jahr, in zwei, durch die Sommerferien gespaltenen Staffeln. Was das Motto angeht, hält sich Ohnesorg bedeckt. Die Planung der letzten beiden Jahre, in denen Beethoven und Rachmaninow im Mittelpunkt stehen sollten, wurde durch die sich ständig ändernden Aufführungsbedingungen durchkreuzt. Fest steht, dass 2022 kein einzelner Komponist im Zentrum stehen wird.

Online-Eröffnungskonzert mit mehr als 6000 Aufrufen

Zurückblickend ist es Ohnesorg und seinem organisatorisch bis an die Belastungsgrenzen geforderten Team gelungen, trotz der komplizierten Ein- und Ausreisebestimmungen 50 Pianisten und Pianistinnen aus 19 Nationen ins Ruhrgebiet zu laden. Obwohl die Zuschauerzahl eingeschränkt werden musste, besuchten über 12.000 Musikfreunde die Live-Konzerte. Und das noch ausschließlich gestreamte und online verfügbare Eröffnungskonzert am 28. Mai erzielte allein mehr als 6000 Aufrufe.

Tobias Bleek, der Leiter des umfangreichen Education-Komplexes, freut sich, unter diesen Umständen 750 Schülerinnen und Schüler der Marxloher Schulen, aber auch sechs Gruppen der Kindertagesstätten mit über 1200 Projekten erreicht haben zu können, gipfelnd in einer digitalen Gemeinschaftsproduktion und einer Live-Performance zum Abschluss des Festivals. Ohnesorg sieht in den Education-Programmen ein Hauptanliegen der Gründer des Festivals berücksichtigt: „Dem Ruhrgebiet eine Zukunft geben“. Und dazu gehöre es, allen Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft eine Chance zu geben.

Wöchentliche Podcasts und digitale Konzerteinführungen

Die Planungsunsicherheit hat zu einem Ausbau der Homepage und der kommunikativen Angebote geführt, um die Musikfreunde auf dem neuesten Stand zu halten. Wöchentliche Podcasts, digitale Konzerteinführungen und tagesaktuelle Informationen werden auch das kommende Festival begleiten.