Witten. Die „Wittener Tage für neue Kammermusik“ gehen trotz Corona vom 23. bis zum 25. April über die Bühne – im Stream und als Rundfunkübertragung.

Selbst die harten, pandemiebedingten Einschränkungen können den WDR und die Stadt Witten nicht davon abhalten, den Freunden zeitgenössischer Musik auch in diesem Jahr die mittlerweile 53. „Wittener Tage für neue Kammermusik“ anzubieten. 30 Uraufführungen aus 15 Nationen, ergänzt durch ein umfangreiches Begleitprogramm, stehen vom 23. bis zum 25. April auf dem Programm.

Allerdings nicht im Rahmen von Präsenzaufführungen, sondern als Stream-Angebote auf www.wdr3.de und als Rundfunkübertragung. Im Unterschied zum letzten Jahr, als das Publikum kurzfristig ausgeschlossen werden musste und die Konzerte nur im Radio gesendet werden konnten, sind die Angebote in diesem Jahr auch audiovisuell zu erleben.

Folgen der erschwerten Aufführungs- und Reisebedingungen

Die erschwerten Aufführungs- und Reisebedingungen bringen es mit sich, dass nicht jedes Werk vor Ort eingespielt werden konnte, sondern der WDR besuchte die Künstlerinnen und Künstler vor Ort, unter anderem in Wien, Stuttgart und Paris, um die Stücke zu produzieren. Ansonsten bleibt der WDR dem erprobten Ablauf des Festivals treu. Sechs Konzerte bilden das Zentrum. Auf ein übergreifendes Motto wird auch diesmal verzichtet. Allerdings zollt man der während der Pandemie-Pause angewachsenen Bedeutung audiovisueller bzw. multimedialer Formate größere Beachtung.

So etwa mit Brice Pausets gleichnamiger, an Hitchcocks „Vertigo“ angelehnter „intermedialen Komposition für Ensemble in sechs Gruppen, 18 Bild-Modulen und Elektronik“, die das Klangforum Wien zusammen mit Mitarbeitern des Pariser IRCAMs am Eröffnungsabend um 22.30 Uhr aus der Taufe heben werden. Ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk entwerfen der Komponist Klaus Lang und die Lichtkünstlerin Sabine Maier mit einer Arbeit für Ensemble und projiziertes Licht am 24. April um 20.04 Uhr. Der auch als Instrumentenbauer tätige französische Komponist Brice Pauset steht im Mittelpunkt des von WDR-Redakteur Harry Vogt zusammengestellten Programms. Neben „Vertigo“ ist Pauset mit Werken für Cembalo und Hammerflügel sowie im Abschlusskonzert am Sonntag um 21.15 Uhr mit „Konzertkammer“, einem „paradoxen“ Konzert für Klavier und Kammerorchester, vertreten. Ausgeführt von dem Pianisten Nicolas Hodges und dem WDR Sinfonieorchester.

Live-Erlebnis im Wittener Schwesternpark mit Klangkunst und Performances

Einen Hauch von Live-Erlebnis können die Wittener im Schwesternpark, einer der schönsten Grünanlagen der Stadt, erleben. Acht internationale Künstler realisieren dort Klangkunst und Performances und bedienen alle Genres von mobiler Kammermusik, Theater und Tanz bis zu Hörstücken und Klanginstallationen.