Essen. Der Streaming-Dienst Netflix hat 70 neue Filme für dieses Jahr angekündigt. An Stars herrscht ebenso wenig Mangel wie an neuen Stoffen.
Für dieses Jahr kündigt Netflix die superlative Zahl von 70 neuen Filmen an, quer durch alle Genres. Da kann kein klassisches Hollywood-Studio oder die Streaming-Konkurrenz noch mithalten. Im Füllhorn der Jahreskollektion sind die populären Genre allesamt vertreten: Vom apokalyptischen Untergangsdrama über Animations-Abenteuer und bewährter Rom-Com-Ware bis zum klassischen Horrorstreifen.
Neben Action steht auf allerlei Arthaus im Angebot, sogar eine metaphorische Corona-Komödie darf nicht fehlen, präsentiert von Frankreichs erfolgreichstem Spaßvogel Dany Boon, der mit „Willkommen bei den Sch’tis“ einst über 20 Millionen Zuschauer in die Kinos seiner Heimat lockte. In „8 Rue de l’Humanité“ erzählt er von sieben Familien in einem Pariser Mietshaus, die von Lockdown und Ausgangssperre betroffen sind.
Brad Pitt gibt sich als Produzent die Ehre bei der Bestseller-Verfilmung „Blonde“
An Stars vor und hinter der Kamera herrscht kein Mangel in der neuen Netflix-Kollektion, womit alle alten Diskussionen über Oscar-Qualifikationen fortan wohl hinfällig sind. Brad Pitt gibt sich als Produzent die Ehre bei der Bestseller-Verfilmung „Blonde“, eine fiktive Geschichte über Marilyn Monroe. Verkörpert wird das berühmteste Sexsymbol der Welt von Ana de Armas, dem Bond-Girl im kommenden 007-Abenteuer „Keine Zeit zu sterben“. Statt Daniel Craig steht in dieser Dramödie der Oscar-Preisträger Adrien Brody an ihrer Seite.
Hochkarätig mit Benedict Cumberbatch und Kirsten Dunst hat Jane Campion, die einzige Frau, die je eine Goldene Palme gewann, ihr metaphorisches Western-Drama „The Power of the Dog“ besetzt. Zwei höchst unterschiedliche Brüder geraten in großen Streit, als einer von ihnen heimlich die örtliche Witwe heiratet.
Ex-Cowboy Jake Gyllenhaal („Brokeback Mountain”) spielt derweil den verzweifelten Mitarbeiter in einer Notrufzentrale im Remake des schwedischen Psychothrillers „The Guilty“. Gleichfalls viel suspense verspricht „Die Frau im Spiegel“, bei der Amy Adams als agoraphobische Frau ihre neuen Nachbarn ausspioniert und Zeuge einer verstörenden Gewalttat wird. Allein die Anwesenheit von Julianne Moore lässt ein cineastische Highlight erwarten.
„Don’t look up“ mit Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett sowie Meryl Streep
Noch größere Erwartungen gelten dem Drama „Don’t look up“, bei dem zwei unbedeutsame Astronomen die Menschheit vor einem bedrohlichen Kometen warnen. Alles andere als unbedeutsam ist die Besetzung mit Leonardo DiCaprio, Timothee Chalamet, Cate Blanchett sowie Meryl Streep. Auch der höchst bezahlte Schauspieler der Welt mischt auf Netflix mit: Dwayne Johnson gibt im Action-Kracher „Red Notice“ den FBI-Profiler, der böse Buben jagt. Von ziemlich fiesen Zombies erzählt Superhelden-Spezialist Zack Synder in „Army of the Dead“, bei dem auch Matthias Schweighöfer im Kampf gegen die Untoten antreten darf.
Für deutsche Filmschaffende bietet der Streaming-Anbieter reichlich Sendeplätze. Peter Thorwarth erzählt mit Peri Baumeister in „Blood Red Sky“ von einer Frau, die auf einer Reise in eine Flugzeugentführung durch Terroristen gerät. Nach dem Bestseller von Robert Harris erzählt Christian Schwochow in „München“ von den Verhandlungen eines britischen und deutschen Diplomaten, die den drohenden deutschen Einmarsch in die Tschechoslowakei verhindern wollen. Neben Jeremy Irons und George McKay stehen Jannis Niehwöhner, Sandra Hüller und August Diehl auf der Besetzungsliste.
Nora Fingscheidt präsentiert ein Drama mit Sandra Bullock
Mit Hollywood-Star Sandra Bullock präsentiert die „Systemsprenger“-Regisseurin Nora Fingscheidt ein noch titelloses Drama, bei der eine Gewaltverbrecherin nach ihrer Haft auf Vergebung durch ihre Familie hofft. Produziert wurde das Werk unter anderem von Veronica Ferres.
Bei Serien mischen die Deutschen gleichfalls mit. Dem enormen Erfolg von „Dark“ folgt mit „Tribes of Europa“ ein futuristisches Spektakel, bei dem in naher Zukunft ein globaler Blackout zu Jahrzehnten von Chaos und Anarchie führt. Die alten Nationen verschwinden. Mikro-Staaten entstehen und kämpfen um die Vorherrschaft. Der kreative Kopf hinter dem Spektakel ist Philip Koch, der einst mit seinem Debüt „Picco“ für Furore sorgte. Er kam durch das Brexit-Referendum auf die Idee zu seiner apokalyptischen Serie - ab 19.Februar lässt sich sehen, ob „Tribes“ in die Fußstapfen von „Dark“ treten wird.