Duisburg. Die Deutsche Oper am Rhein startet in aller Vorsicht in die neue Saison: Der Abend „Comedian Harmonists in Concert“ beugt sich den Corona-Regeln.
Äußerst zaghaft startet die Deutsche Oper am Rhein in ihre erste Corona-beschwerte Saison. Die knapp 70-minütige Revue „Comedian Harmonists in Concert“ präsentiert sich als extreme Minimallösung. Sechs Sänger in gebührendem Abstand, ein Pianist und ein Moderator absolvieren einen unterhaltsamen Liederabend auf gutem musikalischem Niveau. Kein Bühnenbild, keine nennenswerten Aktionen: Da kann nichts schiefgehen.
Worin dabei die Leistung des im Programmheft aufgeführten Choreografen Michal Matys bestehen soll, die Frage gehört zu den Rätseln des merkwürdigen Projekts, das mit Musiktheater wenig zu tun hat. Immerhin können sich die Besucher an 15 Ohrwürmern des legendären Gesangsquintetts erfreuen und ein paar Herren des Opernensembles dürfen endlich wieder Bühnenluft schnuppern.
Patrick Francis Chestnut sekundiert am Klavier und Dirk Weiler gibt den Erzähler
Dabei geben die spielfreudigen Sänger ihr Bestes, die sich redlich bemühen, sich den Charakteren der Originale anzunähern. Angesichts der vielen geplanten Aufführungen in beiden Häusern der Rheinoper in Düsseldorf und Duisburg sind Alternativbesetzungen vorgesehen. Cornel Frey, Luis Fernando Piedra, Florian Simson, Dmitri Vargin und Günes Gürle verbreiteten in der Premiere mit dem „Grünen Kaktus“, mit „Wochenend‘ und Sonnenschein“ und der Veronika im eingetroffenen Lenz eine lockere Stimmung, soweit das in der sterilen Atmosphäre des notgedrungen spärlich besetzten Duisburger Theaters möglich ist. Patrick Francis Chestnut sekundiert am Klavier und Dirk Weiler referiert zwischen den meist dreiteiligen Gesangsblöcken über die Geschichte der Showtruppe, die sich 1935 nach nur sechs glanzvollen Jahren unter dem Druck der Nazis auflöste.
Sechs Herren im Frack vor leerem Bühnenhintergrund mit knappen Anmoderationen. Gäbe die interessante Karriere der sechs Herren nicht mehr her als einen schlichten Liederabend? Eine kleine Revue mit Rahmenhandlung und eine fantasievollere optische Aufbereitung wären auch in Corona-Zeiten denkbar. So wirkt der Einstieg in die neue Spielzeit recht ernüchternd.
Theater Duisburg: 24., 25. und 30 September; www.rheinoper.de.