Kreis Unna. Der Celloherbst am Hellweg lockt mit 40 Konzerten von Künstlern aus ganz Europa. Ab 26. September beginnt der Reigen in 20 Städten der Region.

Ein Cello(herbst) klingt nun mal nicht nach Frühlingserwachen. Deshalb wird das größte Musikfestival des östlichen Reviers nicht verschoben und wie geplant gefeiert: vom 26. September bis zum 17. Dezember. Corona bedingt allerdings als Kammermusik-Erlebnis im wahren Wortsinne: klein und fein, nur mit halb so vielen Besuchern im Raum. Neu ist auch das „italienische Format“ für die Konzerte. 60 Minuten plus Zugaben, keine Pause. Intendant Uli Bär betont das Positive der viralen Veränderungen: „Wir werden sehr oft schreiben können: ausverkauft!“

40 Konzerte in 20 Städten entlang der alten Salzstraße B1 sollen Cello-Liebhaberinnen und -liebhaber an die mittelalterliche Handels- und Heerstraße locken – nach Ahlen, Bochum, Geseke, nach Hagen, Schwerte, Münster, Warstein oder Wickede. Die Vielfalt der Möglichkeiten eines Cellos steht beim Festival im Mittelpunkt. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa können mit Tango, Rock und Pop, Jazz und Jux und natürlich mit Kammermusik von Bach bis Beethoven begeistern.

Die Beethoven Jubiläumsgesellschaft BTHVN2020 Bonn ist Projektpartner

Apropos Beethoven. Die Beethoven Jubiläumsgesellschaft BTHVN2020 Bonn ist Projektpartner der Ostwestfalen. Denn ein Schwerpunkt liegt im Beethoven-Jahr auf seinen Sonaten und Variationen für Klavier und Violoncello, die jeweils einem zeitgenössischen Werk gegenüber gestellt werden. Kompositionsaufträge gingen schon früh an die Komponistin Karin Haußmann (Essen), an Lutz Werner Hesse (Wuppertal), Stefan Heucke (Bochum), Vadim Neselovskyi (Boston) und Ulrich Schulheiss (Münster). Gespielt werden die alten und neuen Werke etwa von Erich Oskar Huetter (Violoncello) & Paul Gulda (Klavier), Luc Tooten (Violoncello) & Stéphane de May (Klavier), Claude Hauri (Violoncello, Schweiz) & Corrado Greco (Klavier, Italien).

Die 24 Spielstätten bieten nicht nur viel Platz, sondern auch professionelle Hilfe beim Ablauf der Veranstaltung. Wieder geht’s in Museen und Kirchen, aufs Rittergut und in eine Schuhfabrik. Die neue Synagoge in Unna empfiehlt sich als neuer Konzertort, die Friedenskapelle in Münster oder der historische Hof Bellevue. Besucher müssen in diesem Jahr schnell sein. Karten – wie gesagt deutlich weniger – gibt‘s diesmal auch nur online: www.celloherbst.de