Hamm. Theater im Freien, das wird 2020 wohl Corona zum Opfer fallen. Der Verband der Bühnen geht derzeit nicht mehr von einer normalen Saison aus.
Trotz der Hoffnung auf Lockerungen in der Corona-Krise rechnen viele Freilichtbühnen nicht mehr mit einer Saison in größerem Umfang. „Einen Freilichtsommer wie man ihn gewohnt ist, wird es bei den bestehenden Bedingungen nicht geben. Selbst bei gewaltigen Lockerungen blieben zu viele Probleme für eine reguläre Spielzeit“, so Herbert Knecht vom Verband Deutscher Freilichtbühnen. Der Verband vertritt die Interessen von 90 Amateur-Freilichtbühnen bundesweit, die 140 Inszenierungen gezeigt hätten.
Freilichtbühnen: Verband sieht „zu viele Probleme für reguläre Spielzeit“
Der überwiegende Teil ist abgesagt. Vereinzelt versuchen Bühnen ein Restprogramm zu organisieren. Mülheims Freilichtbühne will ab Juni Konzerte für 100 Menschen anbieten, Ratingens Naturtheater am blauen See gibt „die Hoffnung nicht auf“. In Wattenscheids beliebter „Waldbühne Höntrop“ ruht der Spielbetrieb aktuell, ebenfalls in Dortmund-Hohensyburg, wo selbst die Planung für ein Kinderstück im September derzeit eher dem „Prinzip Hoffnung“ folgt.
Auch wegen fehlender Probezeiten lasse sich vieles „gar nicht mehr aufholen, selbst wenn wir wieder zusammen auf der Bühne stehen dürften“, sagte Knecht. Wenn Zuschauerzahlen sehr deutlich reduziert werden müssten, um Abstandsregeln einzuhalten, müsse sich zudem jede Bühne fragen, was noch wirtschaftlich sei.