Vier Fragen an NRW-Kulturministerin Isabel Pfeifer-Poensgen (parteilos) zu Hilfen für die freie Szene. „Maßnahmen müssen hieb- und stichfest sein.“

Frau Pfeiffer-Poensgen, was unternimmt das NRW-Kulturministerium, um der Szene zu helfen?

Isabel Pfeiffer-Poensgen: Am schwersten getroffen sind die vielen freien Ensembles, Theater und Künstler, die ja kaum nennenswerte Rücklagen haben. Aus meiner Sicht müssen wir uns um diese Gruppen zuerst kümmern. Darüber habe ich mich auch schon mit Kultur-Staatsministerin Grütters ausgetauscht. In Nordrhein-Westfalen gehören sie ja auch zu den Stärken der Kulturlandschaft.

Was empfehlen Sie freien Künstlern und Ensembles?

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass wir verschiedene Angebote auf die unterschiedlichen Gruppen zuschneiden, die ja alle ihre eigenen Bedürfnisse haben. Für einzelne freischaffende Künstler muss das anders aussehen als für ganze Ensembles, bei denen wir z.B. prüfen, ob sie nicht an den allgemeinen Programmen wie dem Kurzarbeitergeld teilnehmen können. Damit würden die kleinen Kulturbetriebe erheblich entlastet. Unsere Maßnahmen müssen allerdings auch haushaltsrechtlich hieb- und stichfest sein, deshalb wollen wir das solide geprüft haben.

Aber die Zeit drängt.

Isabel Pfeiffer-Poensgen: Wir wollen auf jeden Fall so schnell wie möglich etwas anbieten können. Im Optimalfall ergänzt sich das mit dem, was die Kultur-Staatsministerin Grütters im Bundeskanzleramt an Lösungen erarbeitet. Es gibt aus meiner Sicht auch eine große Bereitschaft beim Bund, sich zu engagieren.

Aber Sie alle handeln jetzt erst einmal auf Sicht?

Isabel Pfeiffer-Poensgen: Sicher, keiner kann ja derzeit sagen, wie lange das noch dauert. Aber es ist das Ziel der Landesregierung, dass daraus nicht eine Existenzkrise für die Kultur in NRW wird, das müssen wir verhindern.