Bochum. Seit Jahren beteiligt sich das Bochumer Bergbau-Museum an archäologischen Forschungen im Iran. Doch die für Herbst geplante Schau wurde abgesagt.

Seit 2010 sind Archäologen des Bochumer Bergbau-Museums beteiligt an Forschungen in einem historischen Salzbergwerk im Iran; in diesem Herbst sollte die Ausstellung „Tod im Salz. Eine archäologische Ermittlung in Persien“ in Bochum präsentiert werden. Doch durch die Unruhen im Iran verschiebt sich die Schau nun auf unbestimmte Zeit.

Die Nachricht traf das Museum am Donnerstag überraschend: Erst durch die Anfrage dieser Zeitung erfuhr die Museumsleitung, dass die erste Station der als Wanderausstellung konzipierten Schau – das Archäologische Museum Frankfurt – die Absage öffentlich gemacht hatte. „Grund ist die Rücknahme der Verträge bzw. Angebote der Versicherungs- und Kunsttransportunternehmen unter Hinweis auf die seit Jahresbeginn 2020 nochmals verschärfte politische Lage im Mittleren Osten“, erklärte das Frankfurter Museum.

Museumsdirektor: „Wir hoffen auf die Beruhigung der politischen Lage“

„Wir hoffen – wie alle Kolleginnen und Kollegen in den beteiligten Häusern – auf die Beruhigung der politischen Lage“, so der Bochumer Museumsdirektor Stefan Brüggerhoff: „Wir gehen momentan davon aus, dass die Ausstellung mit den Objekten aus dem Iran zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden kann.“

1994 waren Arbeiter in einem Salzbergwerk in der Provinz Zanjan, etwa 340 km nordwestlich von Teheran gelegen, auf die mumifizierten Überreste menschlicher Körper gestoßen. Als 2004 erneut „Salzmumien“ gefunden wurden, wurde das Salzbergwerk Chehrabad zur Grabungsstätte. Im Jahr 2010 startete ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligtes internationales Forschungsprojekt. Der Bochumer Forschungsbereich Montanarchäologie betreute federführend ein von der Gerda-Henkel-Stiftung gefördertes Projekt zur Frage, wie die bis zu 2400 Jahre alten Funde zu konservieren seien. Zugleich wurde innerhalb des Projektes die nun abgesagte Ausstellung konzipiert.