Düsseldorf. Der Kulturrat NRW, ein Zusammenschluss von mehr als 80 Künstlerverbänden, fordert von der Landesregierung, künftig in der Gemeindefinanzierung einen zweckgebundenen Zuschuss für die Kulturhaushalte der Kommunen festzuschreiben.
Der Kulturrat NRW fordert von der Landesregierung mehr Mittel für die Kulturförderung. In der Gemeindefinanzierung des Landes sollte künftig ein zweckgebundener Zuschuss für die Kulturhaushalte der Kommunen festgeschrieben werden, heißt es in einem am Donnerstag in Köln veröffentlichten Aufruf des Gremiums. Zudem sollte in der Landesverfassung garantiert werden, dass die Kommunen über Einnahmen aus Verbundsteuern und Landeszuweisungen im Sinne der kommunalen Selbstverwaltung frei verfügen können.
Kulturhaushalt von 140 Millionen Euro stabil halten
Für die kulturelle Bildung und die Kreativwirtschaft könnten nach Ansicht des Kulturrats zudem zusätzliche Mittel aus dem Etat des Schul- und Wirtschaftsministeriums zur Verfügung gestellt werden. Wichtig sei auch, dass das Land den auf 140 Millionen Euro erhöhten Kulturhaushalt stabil halte.
Trotz der schwierigen Haushaltslage dürften sich aber auch die Kommunen nicht ihrer Verantwortung für mehr als 80 Prozent der Kulturförderung im Land entziehen, forderte der Kulturrat. So sollten sie nur unverzichtbare Sparmaßnahmen vornehmen.
Krise wird sich noch verschärfen
Die Haushalte der Kommunen und damit die Förderung von Kunst und Kultur befinden sich nach Einschätzung des Kulturrats in einer bisher nicht dagewesenen Krise. Diese werde sich in den kommenden zwei Jahren noch verstärken. Daher müssten die politisch Verantwortlichen jetzt handeln. Die bisher reiche kulturelle Landschaft in NRW sei bereits beschädigt, ihr drohten weitere Gefahren.
Im Kulturrat NRW sind den Angaben zufolge mehr als 80 Künstlerverbände zusammengeschlossen. (ddp)
Foto oben: Thiemo Schwarz in "The Black Rider" von Robert Wilson, Tom Waits und William S. Burroughs am Schauspielhaus Düsseldorf. Foto: Sebastian Hoppe