Köln. . Grundgut: An zwei Abenden begeistert Sänger Axel Bosse jeweils 3500 Fans im Kölner Palladium – mit Nostalgie und Politik.

Der kleine Versprecher kam früh. Aber umso sympathischer rüber. „Das ganze Stadion – äh Palladium – geht mit, einfach toll.“ Axel Bosse genoss an diesem Abend, beim letzten Konzert seiner Tournee „Alles ist jetzt“, immer wieder den Blick durch die Weite der Kölner Maschinenhalle. Zwei Tage hintereinander ausverkauftes Haus mit jeweils 3500 glücksgefüllten, tanzenden und mitsingenden Menschen – das kann auch einen Familienvater im gesetzten Alter von 39 Jahren noch vom Hocker hauen.

Aber Bosse bewegt. Und berührt. Weil er den Menschen so direkt aus der Seele singt. „Das Leben beißt, das Leben küsst“ - besser wie in Bosses Song „So oder so“ ist das ständige Rauf und Runter im Kampf des Alltags nicht zu beschreiben. Immer mit der Hoffnung gleich im Gepäck: „Aber was Gutes wird passier’n und wenns gut ist, bleibts bei dir.“

„Herr Spiegelei“ von Deichkind steht mit auf der Bühne

Von der ersten Minute an gibt Bosse Vollgas. „Wanderer“, „Dein Hurra“, „Tanz mit mir“ treiben ihm schnell den Glücksschweiß auf die Stirn, dann ins T-Shirt. Natürlich, in diesen Tagen kommt auch ein politisches Statement gegen den Rassismus bestens an. Das verarbeitet Bosse in seinem Song „Robert de Niro“. „Steht auf und sagt Stopp“, fordert Bosse, der nebenbei während des Konzerts auch mal für ein Trinkwasser-Projekt in Äthiopien wirbt. Schade, Bjarne Mädel, der in seinem Video „Ich wart auf dich“ mitspielte, kommt anders als am Tag zuvor diesmal nicht als Überraschungsgast auf die Bühne. Dafür aber „Herr Spiegelei“ von Deichkind bei „Ich bereue nichts“.

Bosse besingt die „Schönste Zeit“ der Jugend

Ohnehin schwelgen Bosses Fans liebend gerne in Erinnerungen an ihre Jugend, an den ersten Kuss, den Walkman, das Mofa und das Nirvana-Shirt, bei „Schönste Zeit“ treffend verarbeitet. Augen zu. Musik an. Hat wieder mal geklappt.