Düsseldorf. . Neues Programm in Düsseldorf vorgestellt. Symphoniker-Gehalt steigt bis 2020 um 10 bis 15 Prozent.
Adam Fischer wird zwar im September 70. Bleibt aber vermutlich den Symphonikern erhalten. Auch über das Jahr 2020 hinaus, in dem eigentlich seine Zeit als Erster Konzertdirigent und künstlerischer Berater der Tonhalle abläuft. Das wurde zwar von Tonhallen-Intendant Michael Becker bei der Vorstellung der Saison 2019/2020 nicht ausdrücklich gesagt. Aber möglich ist es aber. Der gebürtige Ungar und international renommierte Pultstar wurde ab 2015 für fünf Jahre verpflichtet, um in Düsseldorf einen Mahler/Haydn-Zyklus einzuspielen. Mit Gustav Mahlers sechster Symphonie wird Fischer den Zyklus in einem Jahr beendet haben, setzt aber in der kommenden Spielzeit auch Bartóks „Herzog Blaubart“ und Haydns „Jahreszeiten“ aufs Programm.
Der Maestro wird wohl in Düsseldorf bleiben
Das könnte ein Signal dafür sein, dass der unermüdliche und (auch politisch) engagierte Maestro den Symphonikern und der Stadt - auch über 2020 hinaus - die Treue halten wird. Zu wünschen wär’s. Hat das Orchester in den letzten Jahren unter ihm doch an Format, Zuverlässigkeit, Präzision und Glanz gewonnen. So sehr, dass viele Konzerte, nicht nur die Sternzeichen (Abonnement-Konzerte mit zwei Wiederholungen) häufig ausverkauft sind und das Orchester in die erste Liga aufstieg. So sehr, dass die Stadt im November 2018 den Symphonikern eine satte Gehaltserhöhung draufsattelte. Ab 1. Januar 2019 erhalten sie monatlich 450 Euro mehr, ab 2020 dann ein Plus von insgesamt 900 Euro. Das entspricht einer jährlichen Erhöhung um 10 000 Euro, also etwa 10 bis 15 Prozent. Ein kräftiger Schluck aus der Flasche, zumal im Vergleich zu sonst so umstrittenen Tariferhöhungen des öffentlichen Diensts. Soll aber notwendig sein, heißt es, um Topmusiker zu halten und mit dem Kölner Gürzenich-Orchester gleichzuziehen.
Musiker sollen auch in Schulen musizieren
Im Klartext: um Lockrufen aus der Domstadt zu widerstehen. Dafür sollen die Symphoniker u.a. verstärkt in pädagogischen Konzerten aktiv werden, also auch in Schulen musizieren etc. Sie setzen ihren Erfolgskurs also fort -Tonhalle und Symphoniker. Durch geschickte Reihen-Aufteilung (in 12-, 7- und 5-Sterne-Konzerte) konnten die Abonnements (für Sternzeichen, Comedy-Konzerte und andere Formate) auf insgesamt 5200 erhöht und damit mehr als verdoppelt werden. Erfreulich und dem bundesweiten Trend entgegengesetzt. In der kommenden Saison legt Christian Ehrung zwar eine künstlerische Schaffenspause ein, wird aber ersetzt durch Comedians wie Anke Engelke, Torsten Sträter und René Heinersdorff. Im Programm der ‚Sternzeichen’ dominieren neben Schubert, Schumann, Haydn Werke aus Romantik und Spätromantik (wie von Smetana, Dvorak, Sibelius, Strauss und von Zemlinsky). Neben Alexandre Bloch und Fischer treten vielversprechende Gast-Dirigenten auf, wie Jungstars Jesko Sirvend und Alpesh Chauhan, der 2018 mit Bruckners Vierter ein Sensations-Debüt in der Tonhalle ‚hinlegte’. Last not least: 2020 wird auch an Beethovens 250. Geburtstag erinnert, mit der ‚Pastorale’ und reichlich Kammermusik (Trios, Sonaten und Quintetten) in der Reihe ‚Raumstation’. Das Sonderkonzert der Freunde und Förderer bestreitet das Bach-Collegium Japan mit der Johannes-Passion.