Düsseldorf. Springen, stürzen, staunen: Hindernisparcours werden durch die Shows wie „Ninja Warrior“ immer beliebter. Wir haben eine neue Halle getestet

Im Fernsehen sieht das immer so einfach aus: eine drei Meter hohe Halfpipe erklimmen, von Stange zu Stange hangeln oder über wackelnde Gummipilze balancieren – für Kandidaten wie bei „Ninja Warrior Germany“ ein Kinderspiel.

Für mich: ogottogottogott! Statt Ninja-Krieger bin ich eher so die Ninja-Schildkröte ... Vor der gewölbten Wand fangen meine Knie an zu schlottern. „Versuch dir vorher nicht allzu viele Gedanken zu machen. Überleg nur gut, wo du deine Hand das erste Mal aufsetzt“, rät mir Till Ebener (gr. Foto), der mich durch die neue X-Arena, begleitet. Das ist der neue Hindernisparcours in der Trampolinhalle Superfly in Düsseldorf. Und der 33-jährige Sportwissenschaftler aus Köln kennt sich aus: Er nahm an allen drei Staffeln von „Ninja Warrior Germany“ teil, schaffte es einmal sogar ins Finale.

Der ehemalige Nija-Warrior-Teilnehmer Till Ebener
Der ehemalige Nija-Warrior-Teilnehmer Till Ebener © Lars Heidrich

„Ich zeige dir mal, wie es klappt“, sagt er, nimmt Anlauf und rennt die Wand hoch. Einfach so, scheinbar schwerelos. Okay. Jetzt bin ich an der Reihe, laufe mit speziellen Trampolin-Stoppersocken an den Füßen auf die Halfpipe zu und drücke mich schnell ab. Tatsächlich bekomme ich die obere Kante zu fassen und ziehe mich hoch. „Geht doch“, lobt Till mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Meins ist noch breiter. Geschafft!

Na gut, von der Plattform aus bietet sich ein Blick über die gesamte X-Arena und ich sehe: Da sind ja noch mehr als 20 weitere Hindernisse vor mir ... Von steilen Rutschen über Kletterwände bis zu Schaumstoffelementen, die mit der Hilfe von Trampolinen überhüpft werden, reicht das Warrior-Wunderland.

Ninja-Parcours in Düsseldorf im Selbstversuch

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    Der Clou: Die Zeit, die man für den Parcours braucht, wird mit einem Bändchen am Handgelenk gemessen. Also alles fast wie bei den echten „Ninja“-Shows.

    Sanfte Landung im Schaumstoff

    Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es weiter. Die Puste ist zurück, der Mut auch. Wir springen runter in ein großes Luftkissen – das macht Laune! Davon runtergekrabbelt, warten die nächsten Herausforderungen. Griffkraft, Schnelligkeit und Balance, alles ist gefordert. „Eine grundlegende körperliche Fitness ist schon nötig, um so einen Parcours zu bezwingen. Natürlich fällt der eine oder andere zwischendurch mal runter, aber die Landung in den Schaumstoff ist sanft. Dann versucht’s man einfach nochmal“, erklärt Till. Seine eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen, verschiedene Schwierigkeitsgrade auszuprobieren und am Anfang einen sicheren Stand finden, darauf kommt es an, so der Meister.

    Wie recht er doch hat. Bevor ich die einzelnen Hindernisse überwinde, teste ich aus, wie wacklig das Ding ist oder wie viel Kraft ich brauche. Die ist am Ende alle, ich bin alle. Allerdings voller Adrenalin. Gleich nochmal von vorn, unbedingt – aber erstmal entspannt den richtigen Kriegern zuschauen.

    >>> Info: Superfly Düsseldorf, Kappeler Str. 126, Di 14-21 Uhr, Mi+Do 10-21 Uhr, Fr+Sa 10-23 Uhr, So 10-21 Uhr, 60 Minuten Parcours: 14, 50 €.
    Weitere Infos: www.superfly.de

    Schon gewusst?

    Sasuke. Das Konzept der Show „Ninja Warrior“ stammt ursprünglich aus Japan. Die Bewältigung eines Hindernisparcours ist dort als Sasuke bekannt. In Japan werden pro Jahr zwei dreistündige Sendungen produziert und dann am Stück ausgestrahlt. Einige Hobbysportler nehmen Sasuke nicht ganz so ernst und treten in kuriosen Verkleidungen an.

    Mount Midoriyama. ­­
    Um den Titel „Ninja Warrior Germany“ zu erhalten, müssen die Kandidaten alle Stationen meistern und am Ende auch den Mount Midoriyama bezwingen. Heißt: ein 20 Meter hohes Seil in 25 Sekunden bezwingen. Bislang schaffte noch kein Athlet bei „Ninja Warrior Germany“ dieses finale Hindernis.

    Last Man Standing.
    Der Athlet, der es in der Show am Weitesten schafft, kann sich mit diesem Titel schmücken. Erst ein Teilnehmer bezwang alle drei Hindernisparcours, 2018 war es Alexander Wurm aus Köln. Er gewann ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro.

    Fühlen wie ein echter „Ninja Warrior“ - hier ist das in der Region möglich

    Stuntwerk in Köln
    Ob Ninja-Parcours, Bouldern oder Räume für ein Fitnessprogramm: Alles lässt sich im Stuntwerk finden. Hier finden auch die Castings für „Ninja Warrior Germany“ statt.
    >>> Schanzenstr. 6-20, Köln, täglich von 10 bis 23 Uhr geöffnet.
    Tageseintritt: 11,90€. www.stuntwerk.de

    Jump Galaxy in Düsseldorf
    Der Trampolinpark hat neben verschiedenen Attraktionen wie Jump Soccer oder Slamdunk auch einen Ninja-Parcours im Angebot. Dieser richtet sich an geübte Sportler.
    >>> Willstätterstr. 12, Düsseldorf, Di-Do 15-20 Uhr, Fr 14-20 Uhr, Sa 10-20 Uhr, So 10-19 Uhr. 60 Minuten: 13€. www.jumpgalaxy.de

    Ninja Sports Arena in Münster
    „Hier gibt es Parcours in der Größenordnung, wie es sie auch in der Fernsehshow gibt“, verrät Till Ebener. Auch Trampolin springen ist in der Halle möglich.
    >>> Robert-Bosch-Str. 16, Münster, Mo-Fr 14-21 Uhr, Sa 10-21 Uhr, So 10-20 Uhr, Tagesticket 12€. www.ninfly.de

    Tiger Jump in Oberhausen
    In dem Trampolinpark an der neuen Mitte können sich Besucher an den verschiedensten Hindernissen austoben. Ein Ninja-Bereich ist ebenfalls vorhanden.
    >>> Zum Aquarium 2, Oberhausen, Mo-Do 13-20 Uhr, Fr 13-21 Uhr, Sa 10-21 Uhr, So 10-19 Uhr, 60 Minuten: 12,50€. www.tigerjump.de.