Essen. . 60 Veranstaltungen in 23 Städten: Das Klavier-Festival Ruhr lockt vom 7. Mai bis 19. Juli 2019 mit großen Namen und Nachwuchs-Talenten.
Im 31. Jahr seines Bestehens würdigt das Klavier-Festival Ruhr keinen besonderen Komponisten und kein einzelnes Land wie etwa Debussy und Frankreich im vergangenen Jahr, sondern widmet sein Programm angesichts wachsender Spannungen dem Geist und Zusammenhalt Europas. Mit 60 Veranstaltungen in 23 Städten des Ruhrgebiets und darüber hinaus, ausgeführt von 95 Solisten und neun Orchestern, bekräftigt das Klavier-Festival Ruhr auch unter dem Motto „Living Legends“ und „Rising Stars“ seinen Ruf als weltweit größtes Festival seiner Art. Vom 7. Mai bis zum 19. Juli 2019 können sich die Musikfreunde auf eine stattliche Phalanx berühmter und hoffnungsvoller Pianisten freuen, die sich im Revier ein buntes Stelldichein geben werden.
Neben den namhaften Stammgästen von Krystian Zimerman bis Martha Argerich, den „Living Legends“, die dem Festival seit Jahrzehnten treu geblieben sind, richtet sich der Blick gerade unter dem internationalen Schwerpunkt auf die Förderung begabter Nachwuchskräfte, in die die Hoffnung auf eine vorurteilslose und tolerante Zukunft gelegt werden kann und muss. Fast die Hälfte der vertretenen 78 Pianisten sind Debütanten des Festivals, die meisten davon junge Leute aus der ganzen Welt, die als „Rising Stars“ angekündigt werden, darunter der Amerikaner Jeremy Denk oder Wettbewerbssieger wie Lauren Zhang, Changyong Shin, Nicolas Namoradze. Künstler, die trotz ihrer jungen Jahre über Biografien verfügen, die sie durch zahlreiche Länder geführt haben.
Education-Arbeit als Herzstück des Festivals
Und die vor elf Jahren gestartete Education-Arbeit, mit der Kinder und Jugendliche aus eher bildungsfernen Milieus des Ruhrgebiets gefördert werden, gehört ohnehin zum Herzstück des Festivals. Von Beginn an betreut Dr. Tobias Bleek mit wachsendem Erfolg Projekte im Duisburger Stadtteil Marxloh, an denen alle Schulen des Viertels sowie eine Förderschule beteiligt sind. Mehr als 800 Kinder von der Grundschule bis zum Gymnasium, darunter Flüchtlinge und Kinder mit Behinderung, wirken an dem Projekt mit. Die Arbeit hat sich so fruchtbar entwickelt, dass die Idee in diesem Jahr auch auf Bochumer Schulen ausgeweitet wird.
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So unterschiedlich die Lebensläufe der jungen Künstler geprägt sind, der Solist des Eröffnungskonzerts am 7. Mai im Bochumer Anneliese Brost Musikforum nimmt eine besondere Sonderstellung ein: Der mittlerweile 95-jährige Pianist Menahem Pressler. In Magdeburg geboren, vor den Nazis in die USA geflohen, startete er mit der Gründung des legendären „Beaux Arts Trios“ eine Weltkarriere, die er in hohem Alter als Solist fortsetzt.
„JazzLine“ mit Chilly Gonzales
Die Palette der Veranstaltungsorte wird um die Stadthalle Unna erweitert, in der Lars Vogt mit der Neuen Philharmonie Westfalen am 9. Juli gastieren wird.
Den „Preis des Klavier-Festivals“ erhält in diesem Jahr der lateinamerikanische Jazz-Pianist Michel Camilo. Die „JazzLine“ werden neben Camilo Jazz-Größen wie Harold López-Nussa, Till Brönner und Chilly Gonzales bereichern.