Köln. . Justin Timberlake liefert zwei perfekte Shows in der Arena ab. 36 000 Fans aus dem Häuschen
Es ist kurz nach 22 Uhr, als Justin Timberlake im Holzfällerhemd zur Gitarre greift, die ersten Töne von „Until the End of Time“ anstimmt, zum Lagerfeuer am Ende der Bühne schreitet und in ein Meer von leuchtenden Handys blickt. Kölner Lichter kann auch die Arena. Und wer die perfekte Musik-Show sucht, der kommt seit diesen beiden Kölner Abenden nicht mehr an dem Ex- Leadsänger der US-Boyband „N’sync“ vorbei.
Die Bühne zieht sich serpentinenartig durch die Halle. So kommt jeder in den Genuss, seinem Pop-Star für ein paar Momente ganz nahe zu sein. Die Tour heißt „The Man of the Woods“, und so ist Timberlakes Laufsteg gesäumt von Bäumen, von plötzlich aus dem Boden wachsendem Schilf und dem echten Lagerfeuer. Selbst hinter der Band ist Platz für Tanzeinlagen, ein Rundum-sorglos-Vergnügen für 18 000 Fans. Immer wieder senken sich riesige Stoffbahnen kreisförmig vom Arenadach, präsentieren Mr. Timberlake noch mal in Übergröße. Wohl keiner im Pop dürfte die Kombination von Gesang und Tanz in dieser Perfektion beherrschen. Zu bestaunen bei „Señorita“, „My Love“ oder „Rock your Body“. Unterstützt wird Timberlake von einer 14-köpfigen Band und grandiosen Tänzern der „Tennessee Kids“.
Immer wieder sucht und findet der 37-jährige den Kontakt zu den Fans. Selbst den auf die Bühne geworfenen BH verarbeitet JT charmant: „Wenn dein Mann zu Hause fragt, warum Du keinen trägst, sag’ bitte nicht, es war mein Fehler!“ Timberlake schüttelt Hände, macht Handyfotos und genehmigt sich einen Kurzen auf die Stadt. Bei „Mirrors“ folgt sogar der Kniefall vor Köln – wann hat’s das hier zuletzt gegeben? Und wer sich nach zwei Stunden und 27 Hits sputete, der konnte die Kölner Lichter noch von der Severinsbrücke aus bewundern. Diesmal nur ohne Timberlake.