Düsseldorf. . Dunkelheit. Das Klacken eiliger Schritte. Als es hell wird im Central stehen absonderliche Gestalten auf der Bühne und schauen gen Himmel. „Sterne, schöne Sterne!“ – staunt das Häuflein verzückt, besingt die „Faszination überall“ und kündigt an, ein Raumschiff fliege aufs Theater zu. Alle schäkern herum, grimmassieren, rotten sich zusammen und ziehen von dannen. Durch die Hintertür kommt die Prozession wieder herein – jetzt kann das Stück beginnen.

Dunkelheit. Das Klacken eiliger Schritte. Als es hell wird im Central stehen absonderliche Gestalten auf der Bühne und schauen gen Himmel. „Sterne, schöne Sterne!“ – staunt das Häuflein verzückt, besingt die „Faszination überall“ und kündigt an, ein Raumschiff fliege aufs Theater zu. Alle schäkern herum, grimmassieren, rotten sich zusammen und ziehen von dannen. Durch die Hintertür kommt die Prozession wieder herein – jetzt kann das Stück beginnen.

Mit einem Preis ausgezeichnet

Für „Das Knurren der Milchstraße“ wurde der deutsch-koreanische Schriftsteller, Dramaturg und Filmemacher Bonn Park (40) beim Berliner Theatertreffen 2017 mit einem Preis ausgezeichnet. Die Inszenierung von Anita Vulesica entstand als Abschlussarbeit von Absolventen am Mozarteum Salzburg, das mit dem Schauspielhaus kooperiert. So kamen auch die Düsseldorfer Zuschauer in den Genuss dieses schrägen, kurzweiligen und amüsanten Spektakels. Beim Spielwitz des zehnköpfigen Ensembles springt der Funke sofort über. Aus dem gelandeten Raumschiff steigt ein Alien und erzählt von einem Planeten, den man aus dem Weltraum schon lange beobachtet habe: „Und dieser Planet ist die Erde.“ Er schimpft ein wenig herum.

Eine seltsame Spezies seien die Menschen, krass dumm und dann wieder süß und niedlich, richtig zum Liebhaben. Nach und nach entpuppt sich das Panoptikum auf der Bühne. Jeder der jungen Schauspieler darf sich auf diesem Tummelplatz mit einem Monolog hervortun und nutzt seine Chance genüsslich aus. Da ist der amerikanische Präsident, der seine Fehler bereut („Ich habe zu viele Länder weggebombt“). Der nordkoreanische Machthaber („Ich bin ein weicher Typ“), der die beiden Koreas vereinigen will und damit nicht durchkommt. Angela Merkel, die klagt: „Ich bin langweilig. Nicht sachlich, nicht unaufgeregt – langweilig.“ Frustriert schmeißt sie ihr Smartphone weg und fühlt sich wie befreit.

Wir lernen die manisch-depressive Kassandra aus der griechischen Mythologie kennen. Einen Kerl mit Paillettenhöschen und Stöckelschuhen, der behauptet, Heidi Klum zu sein. Und eine urkomische Giraffe, die sich als Reiseführerin aufspielt und die Gruppe entführt. Wohin? Wer weiß das schon. Fragt man nach dem Sinn des Stücks, fällt die Antwort schwer. Bonn Park hat einen schrillen Comicstrip skizziert, der mit seinem rasanten Tempo, den zugespitzten Figuren und dem ausdrucksstarken Ensemble einfach nur absurden Spaß macht. Das muss dann auch mal reichen.

Am Mittwoch sind sechs der Schauspieler erneut zu erleben. Dann spielen sie in einer szenischen Version vom „Mario und der Zauberer“ nach der Novelle von Thomas Mann. Auch diese Absolventen-Inszenierung ist auf der Kleinen Bühne im Central zu sehen.