Von allen Herrschern Russlands muss man Nikita Chruschtschow hervorheben, denn er war der erste, der nach seinem Sturz nicht zur Strecke gebracht wurde, sondern nur zu seiner Datscha am Rand von Moskau. Glück gehabt! Denn dass er 1954 die Krim aus der Russischen SFSR herauslöste und den Ukrainern schenkte, das haben ihm viele Russen, wie wir heute wissen, nicht so recht verziehen.
Von allen Herrschern Russlands muss man Nikita Chruschtschow hervorheben, denn er war der erste, der nach seinem Sturz nicht zur Strecke gebracht wurde, sondern nur zu seiner Datscha am Rand von Moskau. Glück gehabt! Denn dass er 1954 die Krim aus der Russischen SFSR herauslöste und den Ukrainern schenkte, das haben ihm viele Russen, wie wir heute wissen, nicht so recht verziehen.
Wir hier kennen Chruschtschow für seinen Schuh und dafür, dass er Berlin den „Hoden des Westens“ nannte: „Immer wenn ich ihn zum Jaulen bringen will, drücke ich dort.“ So erweiterte Chruschtschow den Rahmen des Sag- und Machbaren – auch für Epigonen wie Oettinger.
Nikita Sergejewitsch prägte unser Bild vom Russen: Robust, schlau, mit Platz im Gebiss – ein „Muzhik“ wie aus dem Bauerntheater. Energisch krempelte er die Ärmel hoch und befahl Rekordernten und das Ende der Wohnungsnot. Seine Plattenbauten waren hässlich, aber sie hielten. Noch heute wohnen Millionen in jenen Häusern, die der Volksmund „Chruschtschowka“ nennt. Oder „Chruschtschoba“. Weil es so klingt wie „Slum“ auf Russisch.