Berlin. In wenigen Tagen geben Guns N' Roses ein Konzert in der Arena in Gelsenkirchen. Der Auftritt in Berlin hinterließ einen eher gemischten Eindruck bei den Fans.
Axl Rose war schlecht bei Stimme, der Sound im Olympiastadion richtig mies: Einige Fans von Guns N’ Roses wollen sogar ihr Geld zurück. Die Fans der Rockband, die Tickets für das Konzert am Dienstag, 12. Juni, in Gelsenkirchen haben, dürften auf eine deutliche Steigerung hoffen:
Lange hatten die Fans auf diesen Moment gewartet - Guns N'Roses, die Rock-Götter der 1980er- und 1990er-Jahre, spielten am Sonntag nach langer Pause endlich wieder in Berlin, eröffneten im Olympiastadion ihre "Not In This Lifetime"-Tour - und das sogar in weitgehend klassischer Besetzung mit Axl Rose (Vocals), Slash an der Leadgitarre und "Duff" McKagan am Bass.
Aus allen teilen Deutschlands und sogar aus dem Ausland waren die Fans nach Berlin gekommen, hatten Eintrittspreise ab 86,70 Euro für das billigste Ticket gezahlt. "Die Band ist ein Teil meiner Jugend. Es fühlt sich an wie eine Zeitreise", sagte Anja aus Friedrichshain vor Konzertbeginn voller Enthusiasmus der Berliner Morgenpost. Ihre Tochter Helene, trotz ihres jugendlichen Alters von 16 Jahren ebenfalls hartgesottener Fan, war ebenfalls voller Vorfreude. "Slash ist mein Idol. Ich spiele selbst Gitarre und liebe ihn einfach", sagte sie der Redaktion.
Ob ihre Begeisterung am Montag immer noch so groß ist? Das Konzert hinterließ bei den Fans einen, gelinde gesagt, gemischten Eindruck. Schon während der Show äußerten viele in den sozialen Medien ihren Unmut über Axl Roses stimmliche Aussetzer und vor allem die miserable Soundqualität in einigen Bereichen des Olympiastadions. "Katastrophenauftritt, schade fürs Geld", schimpfte Parvis S. auf der Facebook-Seite der Morgenpost. "Übel, übel, haben 19.48 Uhr das Stadion verlassen", zürnte Olivia Q. "Die Akustik ist im Olympiastadion immer mies. Deswegen gehe ich da seit Jahren nicht mehr hin", ergänzte Adolar v. E.
Petition im Internet: Fans wollen Geld zurück
Anderen Fans genügte es nicht, ihren Zorn in den sozialen Medien loszuwerden. "Guns N' Roses at Olympiastadion Berlin - Get my money back" ist eine Petition auf der Plattform Change.org, die bis Montagmittag knapp 200 Personen unterschrieben hatten. "Der Sound war so schlecht, dass die Leute nicht einmal die Songs erkennen konnten", heißt es dort. Und weiter: "Viele Fans haben das Konzert deswegen vorzeitig verlassen, weil sie überhaupt keinen Spaß hatten."
Die Unterzeichner wollen das Geld für die Tickets erstattet bekommen - eine Forderung, mit der sie aber wohl keine Aussicht auf Erfolg haben dürften. Dafür verleihen die Unterzeichner ihrem Frust in deutlichen Worten Ausdruck. "Das war mit ABSTAND das Schlechteste, was mir je untergekommen ist", schreibt Katrin B. "Da freut man sich monatelang auf dieses Konzert und bekommt dann so etwas geboten. Wir haben gar nichts gehört..."
Trotz der großen Enttäuschung gibt es aber auch Fans, die den Abend offenkundig genossen haben - auch wenn sie dafür deutlich mehr Geld ausgeben mussten als andere. "Also mal jenseits von Axl (manche Songs so, manche so) knallte es vorne im FOS 1-Bereich (FOS = Front of Stage, Anmerkung der Redaktion) ordentlich gut. Drums/Bass kickten in der Magengrube und die Gitarrensoli waren der Hammer", schreibt Falk B. Und auch Marilyn T. zeigte sich mit dem Konzert sehr zufrieden. "Ich fühlte mich toll unterhalten. War richtig super (FOS2). Verstehe das Gemecker nicht. Es war ein Rockkonzert in einem Sportstadion. Wer Akustik will, sollte sich vor seinen Dolby Surround-Fernseher setzten und sich dort den perfekten Klang reinziehen." (tok)
Dieser Text ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.