Essen. Der Essener Dennis Klapschus hat seinen Job aufgegeben, um sich seiner Kunst zu widmen. Unter seinen Kunden finden sich auch prominente Namen.
Eine Mickey Mouse mit grimmigem Gesicht streckt dem Betrachter des Bildes die Zunge heraus. In der einen Hand hält die beliebte Disney-Figur eine Flasche Möet-Champagner, in der anderen Geldscheine, bedruckt mit dem amerikanischen Dollerzeichen. „Kill Haters with Success“ (zu deutsch: Töte die, die dich hassen, mit Erfolg) steht in großen Buchstaben über der Kultgestalt. „Das Bild ist eines meiner Lieblingsbilder“, erklärt Dennis Klapschus, Künstler des Graffiti und fügt hinzu: „Ich provoziere mit meiner Kunst gerne.“
Vor drei Jahren hat der gebürtige Essener angefangen, seine Ideen, inspiriert durch die Disney-Welt, auf die Leinwand zu bringen.
Angefangen hat alles mit einem Bild, was er für eine Freundin gestaltet hat. Nachdem diese davon ein Foto gemacht und auf Facebook veröffentlicht hat, gewannen Klapschus’ Bilder plötzlich an Reichweite. Heute nutzt der Essener fast ausschließlich soziale Medien, um seine Kunstwerke an den Mann oder die Frau zu bringen.
Die Eintagsfliege hält sich seit drei Jahren
„Am Anfang dachte ich, das mit der Kunst wäre eine Eintagsfliege. Nun hält diese Eintagsfliege aber schon über drei Jahre“, erklärt er. Und das sogar ziemlich erfolgreich: „Weihnachten vor zwei Jahren habe ich so viele Bilder verkauft und dadurch so viel Geld eingenommen, wie ich sonst in zwei Jahren verdient habe.“ Das war der Punkt, an dem der studierte Architekt seinen Beruf aufgab und sich nur noch der Kunst widmen wollte. Seitdem habe sich sein Leben um 180 Grad gedreht: „Ich bekomme Anfragen aus Miami, der Schweiz oder Dubai.“ Aber auch gerade die deutsche Promiwelt liebe seine ausgefallenen Kunstwerke. „Zu meinen ersten prominenten Kundinnen gehörten Carmen Geiss und Verona Pooth“, erzählt er. Aber auch Ex-Tennisspieler Boris Becker und der aus der RTL-Show „Der Bachelor“ bekannte Paul Janke sind Kunden des 33-Jährigen.
Inspiration holt sich Klapschus beim Musikhören, beim Lesen von Sprüchen im Internet oder beim Fernsehen mit seinen beiden Töchtern: „Durch sie bin ich eigentlich immer in Berührung mit Disney.“
Bilder entstehen in zwei bis drei Tagen
Ist einmal eine Idee im Kopf ausgearbeitet, geht es, ausgestattet mit einer Spraydose und einem Graffiti-Stift, ins Atelier nach Düsseldorf, wo die Kunstwerke entstehen.
Neben der Sprühfarbe arbeitet Klapschus auch alte Comic-Hefte in seine Bilder ein. „Die kaufe ich selbst. Je nachdem wie alt sie sind, kosten die Hefte schon mal an die 300 Euro. Damit kann ich meist dann zwei bis drei Leinwände bekleben“, sagt er. Die Materialkosten beeinflussen natürlich auch den Endpreis des Kunstwerks. Seine Bilder, die in zwei bis drei Tagen entstehen, sind ab 4500 Euro erhältlich, die Tendenz ist steigend.