Am 5. Mai fragten wir in „Wer war’s?“ nach Max Frisch. Sein Roman „Stiller“ öffnete 1954 dem Schweizer die Tür zum Ruhm. Er wird zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts gerechnet. Gerade auch seine Bühnenstücke „Andorra“ und „Biedermann und die Brandstifter“ haben Anteil daran.
Am 5. Mai fragten wir in „Wer war’s?“ nach Max Frisch. Sein Roman „Stiller“ öffnete 1954 dem Schweizer die Tür zum Ruhm. Er wird zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts gerechnet. Gerade auch seine Bühnenstücke „Andorra“ und „Biedermann und die Brandstifter“ haben Anteil daran.
Biedermann gefällt sich als Menschenfreund. Er heißt Fremde in seinem Haus willkommen, ahnt aber bald, dass es Brandstifter sind. Er will jedoch nicht als intolerant gelten, obwohl sich die „Gäste“ alsbald so verhalten, als seien sie die Herren im Haus. Selbst als sie Benzinfässer stapeln, reicht er ihnen Streichhölzer – als Zeichen seines Vertrauens. Das Haus brennt ab und die ganze Stadt mit.
Das 1958 uraufgeführte, aber indem es denkbare Folgen von Feigheit, Dummheit und überzogener Toleranz thematisiert, zeitlose Stück, stand auf zahllosen Lehrplänen im Deutschunterricht.
Schon als Schüler schreibt der am 15. Mai 1911 in Zürich geborene Architektensohn Theatertexte, studiert, weil der Vater es will, Architektur. Auch journalistisch wird Frisch für eine Weile tätig, doch es zieht ihn zur Schriftstellerei. Als sich sein Roman „Stiller“ zum Bestseller entwickelt, verlegt er sich endgültig aufs Schreiben für Bühne und Buch als Beruf.
Stark auf sich selbst bezogen geht es Frisch immer wieder um die Suche nach Identität, um Flucht aus Fremdbestimmung, aus festgelegten Rollen. Es scheint, als habe er es probiert, etwa auch in Beziehungen mit viel jüngeren Frauen. In der Erzählung „Montauk“ legte er Rechenschaft ab, entblößte sich förmlich selbst – und kompromittierte die Frauen. Die Literatin Ingeborg Bachmann, mit der er ein intensives Verhältnis hatte, zerbrach fast daran. Frisch starb wenige Wochen vor dem 80. Geburtstag.