Hagen. Den Begriff des Piloten-Suizids kennt die Fachwelt. Doch immer häufiger werden auch Autos zur Waffe in mörderischer oder selbstmörderischer Absicht. Im Jahr 2012 kam es zu einer regelrechten Serie von Geisterfahrer-Suiziden, bei der insgesamt 16 Menschen starben. Manfred Wolfersdorf, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Bayreuth und Leiter des Referats für Suizidforschung bei der psychiatrischen Fachgesellschaft DGPPN, hat seinerzeit im Interview mit dem Focus konstatiert, dass die Selbstmordmethoden an Härte zunehmen. Die Gewalttätigkeit richte sich nicht nur gegen die eigene Person. „Es werden auch Unbeteiligte mit einbezogen“, so der Wissenschaftler.
Den Begriff des Piloten-Suizids kennt die Fachwelt. Doch immer häufiger werden auch Autos zur Waffe in mörderischer oder selbstmörderischer Absicht. Im Jahr 2012 kam es zu einer regelrechten Serie von Geisterfahrer-Suiziden, bei der insgesamt 16 Menschen starben. Manfred Wolfersdorf, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Bayreuth und Leiter des Referats für Suizidforschung bei der psychiatrischen Fachgesellschaft DGPPN, hat seinerzeit im Interview mit dem Focus konstatiert, dass die Selbstmordmethoden an Härte zunehmen. Die Gewalttätigkeit richte sich nicht nur gegen die eigene Person. „Es werden auch Unbeteiligte mit einbezogen“, so der Wissenschaftler.
Wenn Piloten in selbstmörderischer Absicht fliegen, ist die Zahl der Opfer immer hoch. In der kommerziellen Luftfahrt sind zwischen 1980 und 2017 sieben Flugunfälle gelistet, die mutmaßlich auf Piloten-Selbstmorde zurückgehen. Beim Germanwings-Flug 9525 starben am 24. März 2015 alle 150 Insassen, als der Copilot in suizidaler Absicht den Absturz der Maschine herbeiführte.
Der „Werther-Effekt“
Über Selbstmorde berichten die Medien sehr zurückhaltend, um Nachahmungstaten zu vermeiden, den sogenannten „Werther-Effekt“. Nach der Veröffentlichung von Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ im Jahr 1774 kam es zu zahlreichen Folge-Suiziden. Vor allem bei Selbstmorden von Geisterfahrern scheint die Nachahmungsrate hoch zu sein, wie die Serie von 2012 beweist.
Am 20.Oktober 2012 reißt ein 24-Jähriger aus Sundern auf der A 46 bei Meschede bei einem mutmaßlichen Geisterfahrer-Selbstmord vier Menschen mit sich in den Tod.
Am 15. Oktober 2016 sterben drei Menschen, nachdem ein 36-Jähriger Bochumer auf der A 43 bei Witten-Heven wendete und in den Gegenverkehr fuhr. Der Falschfahrer starb. Seine Opfer waren ein 28-Jähriger und eine 24-Jährige aus Breckerfeld.