Dortmund. . Es soll um die Frage gehen, wie der Bergbau die Kultur des Reviers geprägt hat, wie er sich niedergeschlagen hat in seiner Literatur – und welche Erzählmotive bis heute das Denken und Reden hier prägen: „Leben in der Arbeitslandschaft“ ist eine Tagung des Dortmunder Fritz-Hüser-Instituts mit Literar- und anderen Historikern (1./2. März) überschrieben.
Es soll um die Frage gehen, wie der Bergbau die Kultur des Reviers geprägt hat, wie er sich niedergeschlagen hat in seiner Literatur – und welche Erzählmotive bis heute das Denken und Reden hier prägen: „Leben in der Arbeitslandschaft“ ist eine Tagung des Dortmunder Fritz-Hüser-Instituts mit Literar- und anderen Historikern (1./2. März) überschrieben.
Damit bei der Tagung, die auf der denkmalgeschützten Jugendstil-Zeche Zollern inszeniert wird, nicht alles graue Theorie bleibt, liest am ersten Abend der Schauspieler Dietmar Bär Textausschnitte aus Romanen, Erzählungen und Gedichten, die „teils mit Pathos, teils sehr unterhaltsam, teils kritisch“ an die Arbeit rund um die Kohle erinnern.
Dabei geht es nicht nur um Revier-Wahrnehmungen der üblichen Verdächtigen von Joseph Roth bis zur Gruppe 61, sondern auch um Bergbau-Werbung in Lyrik-Sammelbänden, Wolfgang Körners ‘69er-Ruhrgebietsroman „Nowack“ oder den NS-belasteten Schriftsteller Walter Vollmer und seine Zechendarstellungen.
Es geht aber auch um Ruhrgebietsfotografie und die Frage, wie Übertage-Anlagen des Bergbaus im Foto abgebildet werden können, um Bergmannskunst (von Laien) im Kontrast zu moderner, abstrakter Kunst und um die (Selbst-)Inszenierung des Bergbaus im Film. Passend dazu schließt die Tagung am Freitag mit einem Filmabend. Zu sehen ist „Das Alte und das Neue“ aus dem Zyklus „Prosper/Ebel – Chronik einer Zeche und ihrer Siedlung“ (1998) von Christoph Hübner und Gabriele Voss, mit der beide die Spuren von Menschen wieder aufnahmen, die sie bereits zwanzig Jahre zuvor in sechs Filmen porträtiert hatten. Christoph Hübner sitzt im Anschluss zum Gespräch auf dem Podium.