Leeuwarden. Das niederländische Königspaar wird im niederländischen Leeuwarden das europäische Kulturjahr starten. Ein Jahr lang ist die friesische Stadt am Wattenmeer Kulturhauptstadt Europas, und das wird das ganze Wochenende mit Musik, Spektakel und Geschichtenerzählern gefeiert. König Willem-Alexander und Königin Máxima werden das Programm heute Abend offiziell eröffnen.
Leeuwarden. Das niederländische Königspaar wird im niederländischen Leeuwarden das europäische Kulturjahr starten. Ein Jahr lang ist die friesische Stadt am Wattenmeer Kulturhauptstadt Europas, und das wird das ganze Wochenende mit Musik, Spektakel und Geschichtenerzählern gefeiert. König Willem-Alexander und Königin Máxima werden das Programm heute Abend offiziell eröffnen.
Mehr als 300 Veranstaltungen sind 2018 geplant in der Stadt und der ganzen Provinz Friesland im Nordwesten der Niederlande. Tausende Bürger beteiligten sich am Programm unter dem Motto der „iepen mienskip“, friesisch für offene Gemeinschaft. Außerdem leisten über 300 Künstler aus aller Welt einen Beitrag. Auch Valletta, die Hauptstadt von Malta, ist in diesem Jahr Europäische Kulturhauptstadt. Das Programm dort war am vergangenen Wochenende gestartet worden.
Mata Hari war Bürgerin der Stadt
Leeuwarden will sich als „Labor für Europa“ präsentieren und zeigen, wie man kreativ mit Zukunftsfragen wie Armut, Überalterung oder Klimawandel umgehen kann. „Das Programm von Leeuwarden-Friesland 2018 ist der Startschuss für eine bessere Welt“, sagen die Veranstalter. Sie rechnen mit insgesamt rund vier Millionen Besuchern und hoffen auf einen dauerhaften Impuls für den Kulturtourismus in der Region.
Am Eröffnungswochenende präsentiert die rund 100 000 Einwohner zählende friesische Hauptstadt auf Plätzen und Straßen die Höhepunkte des Programm. Eine zentrale Rolle wird die wasserreiche Landschaft Frieslands spielen. Das Wattenmeer ist zum Beispiel Kulisse des Projektes, „Sense of Place“, mit rund 50 Kunstwerken an der gesamten Küste.
Das „Fries Museum“ in Leeuwarden ehrt mit zwei Ausstellungen die berühmtesten Bürger der Stadt: Spionin Mata Hari und den Meisterzeichner der Illusion, M.C. Escher.
Die elf Städte Frieslands werden auf besondere Weise verbunden. Elf renommierte internationale Bildhauer, darunter der Deutsche Stephan Balkenhol, gestalteten je einen Brunnen. Auch große Spektakel stehen auf dem Programm: So wird die Novelle von Theodor Storm „Der Schimmelreiter“ mit 100 lebenden friesischen Pferden auf die Bühne gebracht. Im Sommer reist die französische Straßentheatergruppe Royal de Luxe mit ihren international berühmten meterlangen Marionetten, den „Riesen“, in den Norden.
Ein Besuch lohnt also allemal: Leeuwarden hat eine herrliche, historische Innenstadt voller einzigartiger Sehenswürdigkeiten. Zu den Gebäude aus dem Mittelalter gesellen sich denkmalgeschützte Schiffe und außerdem der holländischen Turm von Pisa, den schiefen Oldehove: Das ist ein mehr als 120 Meter hoher Kirchturm im Herzen der Stadt. Der Bau begann 1529, nach zehn 10 Metern zeigte sich, dass der Turm an einer Seite in den Boden sackte. Der Baumeister versuchte den Fehler zu korrigieren, aber als der Turm 40 Meter erreicht hatte, war er nicht nur schief, sondern auch noch krumm. De Oldehove wurde nie vollendet, aber somit zum Symbol der Stadt.