Am 13. Januar fragten wir in „Wer war’s?“ nach Salvador Dalí. Das Gemälde „Die zerrinnende Zeit“ mit den schmelzenden Uhren zählt zu den bekanntesten Werken des Spaniers und er zu den bedeutendsten Surrealisten – ein Künstler, exzentrisch vom zahmen Ozelot als Haustier bis hin zum gezwirbeltem Schnurrbart.

Am 13. Januar fragten wir in „Wer war’s?“ nach Salvador Dalí. Das Gemälde „Die zerrinnende Zeit“ mit den schmelzenden Uhren zählt zu den bekanntesten Werken des Spaniers und er zu den bedeutendsten Surrealisten – ein Künstler, exzentrisch vom zahmen Ozelot als Haustier bis hin zum gezwirbeltem Schnurrbart.

Das Bizarre prägte sein Leben und wirkte noch weit nach seinem Tod. Im vergangenen Sommer öffnete man den Sarg des am 23. Januar 1989 gestorbenen Malers, der in der Krypta von Dalís Theater-Museum in Figueres beigesetzt ist, um eine DNA-Probe zu nehmen. Anlass war die Vaterschaftsklage einer Wahrsagerin, die behauptete, seine Tochter zu sein. Indes: Sie ist es nicht.

Dort, im katalanischen Figueres, endete das Leben des Malers, und in Figueres kam er zur Welt. Als Kind nicht leicht erziehbar, als junger Mann ein Rebell, doch ein enormes Maler-Talent und selbstbewusst. Mit 14 werden erste Bilder von ihm ausgestellt, mit 22 lässt er sein Examen an der Kunstakademie platzen: Die Lehrer seien inkompetent, nicht fähig, seine Werke zu bewerten...

Doch es vergehen noch Jahre, bis der mit verschiedenen Richtungen wie dem Kubismus experimentierende Meister zu dem Stil findet, der ihn zum Star-Vertreter des Surrealistischen macht: Mystische Malerei, wie dem Unterbewussten entsprungene Szenen, beklemmend, verstörend, skurril: Brennende Giraffen, menschliche Körper, aus denen Schubladen klaffen. Seine Werke wirken wie Visionen, Traumwelten gleich.

Dass er seine Selbstinszenierung und -vermarktung übertreibe, dass er allmählich vom genialen Künstler zum albernen Entertainer mutiert sei, ätzte so manche Kritik. Dalí kokettierte damit – an seinem Ruhm rütteln konnten die Spötter nicht. Als 1982 seine geliebte Lebensgefährtin, Muse und Managerin Helena, genannt Gala, starb, wurde der Katalane zum gebrochenen Mann. Er war 84, als er ihr folgte.