Hagen. . Jüngst sorgt Til Schweiger für Medienrauschen mit seinem Einstieg ins Weingeschäft. Fürs Kino bleibt dennoch genügend Zeit. Im Mai beginnen die Dreharbeiten des US-Remakes von „Honig im Kopf“. Im Herbst lädt der 54-Jährige als Regisseur und Hauptdarsteller zum „Klassentreffen“. Doch zuvor kommt er an der Seite von Matthias Schweighöfer in der Buddy-Komödie „Hot Dog“ in die Kinos. Mit Schweiger hat Dieter Oßwald gesprochen.
Jüngst sorgt Til Schweiger für Medienrauschen mit seinem Einstieg ins Weingeschäft. Fürs Kino bleibt dennoch genügend Zeit. Im Mai beginnen die Dreharbeiten des US-Remakes von „Honig im Kopf“. Im Herbst lädt der 54-Jährige als Regisseur und Hauptdarsteller zum „Klassentreffen“. Doch zuvor kommt er an der Seite von Matthias Schweighöfer in der Buddy-Komödie „Hot Dog“ in die Kinos. Mit Schweiger hat Dieter Oßwald gesprochen.
Herr Schweiger, bei Ihren eigenen Filmen sind Sie Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Diesmal „nur“ Schauspieler. Gibt es nicht die Versuchung, sich in die Regie einzumischen?
Til Schweiger: Natürlich macht man als Schauspieler seine Vorschläge. Das passiert auch umgekehrt, wenn ich selbst auf dem Regiestuhl sitze. Wenn gute Ideen angeboten werden, wird jeder kluge Regisseur dafür dankbar sein.
Welche Idee in „Hot Dog“ trägt Ihre Handschrift?
Zum Beispiel der Spruch von Matthias Schweighöfer, wenn er zu mir sagt: „Sie nuscheln, Steiner!“
So viel Selbstironie würde Ihnen nicht unbedingt jeder zutrauen ...
Schon in „Manta, Manta“ habe ich mich ziemlich heftig selbst auf die Schippe genommen. Und mehr Selbstironie als in „Zweiohrküken“ geht eigentlich gar nicht.
Schweiger und Schweighöfer zählen zu den wenigen Stars hierzulande. Was macht Schweighöfer zum Star?
Um Star zu werden, braucht man abgesehen von Talent und Ausstrahlung, ein gewisses Aussehen sowie das Glück, in einem Film zu spielen, der erfolgreich ist. Das passierte mir mit „Manta Manta“ und Matthias mit „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“. Die Mädels lieben Matthias, die finden ihn sehr sexy, süß und gut aussehend. Zudem gibt es kaum einen Schauspieler, der in der Comedy solch ein gutes Timing hat wie der Schweighöfer.
„Hot Dog“ bietet Mut zur Zote. Wie tiefergelegt darf Humor sein?
Ich bin ja nicht die Pointen-Polizei! Als Ben Stiller bei „Verrückt nach Mary“ Sperma ins Haar bekommt, haben das alle gefeiert. Als Matthias Schweighöfer in „Zweiohrküken“ in der fremden Wohnung verzweifelt auf dem Klo sitzt, weil kein Wasser im Spülkasten ist, klagten Kritiker über Fäkalhumor. Und der Kinosaal hat getobt. Humor ist eben Geschmacksache.
Was sind die wichtigsten Elemente bei einer Komödie?
Das Timing muss stimmen, die Witze müssen witzig sein und gleichzeitig ernsthaft gespielt werden. Die Not der Figuren muss für den Zuschauer nachvollziehbar sein. Wenn der Held mit dem Kopf gegen die Laterne läuft oder eine Torte ins Gesicht bekommt, dann lachen die Leute immer. Entscheidend dabei ist allerdings, dass man die Szenen ernst nimmt und nicht auf Comedy spielt und nur die Augen verrollt.
Was ist der Stand der Dinge mit dem US-Remake von „Honig im Kopf“?
Michael Douglas ist nicht mehr bei dem Projekt dabei. Wer diese Hauptrolle spielen wird, wollen wir aber erst verraten, wenn alle anderen Figuren besetzt sind.
Von einer USA-Reise haben Sie unlängst Fotos mit Arnold Schwarzenegger gepostet. Vom Schauspieler zum Politiker – wäre das eine Karriere auch für Sie?
Je mehr ich mich mit diesem Thema beschäftige, desto weniger glaube ich daran, dass Politiker wirklich viel verändern können. Politik wird von mächtigen Interessen- und Lobby-Verbänden gemacht. Als kleiner Gerechtigkeitsfanatiker, der ich bin, würde mich das zur Verzweiflung bringen. Deshalb halte ich mich aus diesem Betrieb besser heraus und mache Politik in meinem Umfeld.