Essen. . ABBA, Barbie und ein Klassentreffen mit Til Schweiger: 2018 kommen viele deutsche Komödien und Fast Food aus Hollywood in die Kinos.

Wenn zwei der drei heimischen männlichen Filmstars gemeinsam auf die Leinwand kommen, ist mit Millionenpublikum zu rechnen. Schweiger und Schweighöfer geben gleich zum Jahresauftakt in der Buddy-Komödie „Hot Dog“ (Start: 18.1.) das ungleiche Duo einer Eliteeinheit namens „GSG 10“. Beide werden strafversetzt als Wachposten im Schloss Bellevue.

Als dort auf spektakuläre Weise die hübsche Tochter des moldawischen Präsidenten entführt wird, machen sich der Macho und das Weichei mit unkonventionellen Mitteln auf die Suche nach den Kidnappern. Mit Zoten, Slapstick und coolen Sprüchen darf gerechnet werden: „Sie nuscheln immer so!“ lässt sich Til Schweiger von Matthias Schweighöfer mit böser Mine zum selbstironischen Spiel in den Senkel stellen.

Schweiger und Schweighöfer

Als Regisseur und Hauptdarsteller lädt Schweiger mit Samuel Finzi und Milan Peschel im Herbst zum „Klassentreffen 1.0 - Die unglaubliche Reise der Silberrücken“ (Start: 20.9.). Das Remake der dänischen Erfolgskomödie ist, wie das Original, bereits als Trilogie angelegt, die im Jahresabstand in die Kino kommen sollen: Serie geht nicht nur bei Netflix und Co., sondern auf auch der Leinwand.

Handfeste Genre-Action à la Hollywood in Frankfurt am Main bietet der Gangster-Streifen „Nur Gott kann mich richten“ (Start: 25.1.).

Der deutsch-türkische Regisseur Özgür Yildirim hatte mit „Chiko“ einst ein furioses Kino-Debüt geboten, sein „Tatort: Feuerteufel“ mit Wotan Wilke Möhring erzielte 2013 Traumquoten. Sein düsterer Krimi glänzt nun mit einer Top-Besetzung: Moritz Bleibtreu als Klein-Ganove, dem jeder Coup misslingt. Birgit Minichmayr als resolute Polizistin, die aus Verzweiflung kriminell wird. Alexandra Maria Lara als reiche Ex von Bleibtreu sowie Peter Simonischek mit Griesgram-Auftritt.

Simonischeks „Toni Erdmann“-Partnerin Sandra Hüller gibt derweil „In den Gängen“ (noch ohne Starttermin) die Obstverkäuferin, in die sich Franz Rogowski als schüchterner Staplerfahrer verliebt. Die Verfilmung der Kurzgeschichte von Clemens Meyer übernahm Thomas Stuber, der im Vorjahr für „Herbert“ den Deutschen Filmpreis bekam.

Mit Vorschuss-Lorbeeren vom Filmfest München, dem Preis für das beste Drehbuch, geht Jungfilmerin Mareille Klein mit ihrem Debüt „Dinky Sinky“ am 8. Februar an den Start. Erzählt wird von der Pädagogin Frida, Mitte 30, die verzweifelt ein eigenes Kind möchte. Das Baby bleibt aus, dafür lässt sie der langjährige Partner plötzlich sitzen. Eine echte Entdeckung: Katrin Röver wirkt mit der leinwandpräsenten Mischung aus äußerer Bockigkeit und innerer Sensibilität wie eine Soul-Sister von Sandra Hüller.

Gewohnt lakonisch gibt sich Kult-Kabarettist Josef Hader in „Arthur und Claire“ (Start: 1.3.) die Ehre, einer schwarzhumorigen Tragikomödie um zwei Lebensmüde, die sich zufällig in einem Hotel in Amsterdam begegnen.

Auf kauzige Komik setzt gleichfalls Oscar-Gewinner Florian Gallenberger in „Grüner wird’s nicht“ (Start: 18.10.). Elmar Wepper spielt darin einen verzweifelten Gärtner, der den Sorgen in der bayrischen Heimat entflieht, indem er mit seinem rostigen Propellerflugzeug in die Freiheit fliegt.

Fantasy von Guillermo del Toro

Während der deutsche Film auffallend auf Komisches setzt, präsentiert die internationale Konkurrenz ambitioniertes Arthaus-Kino mit Oscar-Potenzial. Allen voran der Italiener Luca Guadagnino, mit seiner leidenschaftlich flirrenden Lovestory „Call me by your Name“ (Start: 1.3.).

Die radikal romantische Liebesgeschichte zwischen einem 17-jährigen, ungestümen Schöngeist und einem 24-jährigen US-Sonnyboy spielt im sommerlichen Bella Italia der frühen 80er Jahre. Als schärfster Konkurrent dürfte sich der Mexikaner Guillermo del Toro erweisen, der mit seinem poetischen Fantasy-Märchen „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ (Start: 15.2.) bereits beim Filmfestival Venedig auf dem Siegertreppchen stand. Sally Hawkins mimt eine Putzfrau, die in den 60er Jahren im geheimen US-Forschungslabor auf einen Amphibienmenschen trifft – und in ihm die Liebe ihres Lebens findet.

Die Traumfabrik setzt derweil weiter auf die üblichen Fortsetzungen bewährter Kassenschlager. Das frivole Lustspiel „Fifty Shades of Grey“ (Filmstart 9.2.) geht in die dritte Runde.

Die guten alten Saurier treten zum fünften Mal in „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ (Start: 8.6.) an.

Tom Cruise gibt zum sechsten Mal in „Mission: Impossible“ (Start: 2.8.) den Actionhelden, derweil „Spider-Man: A New Universe“ (Start: 20.12.) im siebten Superhelden-Spektakel animiert daherkommt.

Frauenpower steht gleichfalls auf dem Programm: Alicia Vikander ersetzt Angelina Jolie als „Tomb Raider“ (Start: 15.3.) und Anne Hathaway spielt die leibhaftige „Barbie“ (Start: 9.8.).

Als hochkarätige Alternative auf das seelenlose Fast-Food-Kino empfiehlt sich Steven Spielberg. Er erzählt in „Die Verlegerin“ (Start: 2.2.) ein Mediendrama um die Washington Post, die in den Siebziger Jahren eine brisante politische Geschichte veröffentlichen will. An der Seite von Tom Hanks spielt Meryl Streep die Hauptrolle.

Die Leinwand-Ikone lädt im Sommer zudem zur furiosen Film-Party für alle ABBA-Fans: Der globale Mega-Hit „Mamma Mia!“ geht am 19.Juli in die zweite Runde. Nicht nur Colin Firth, Pierce Brosnan und Amanda Seyfried sind bei der Neuauflage dabei. Auch Cher wird sich ein Stelldichein geben.