Düsseldorf. . Landesgalerie ließ das 2014 geschenktes Gemälde „Schwarzes Rechteck, rotes Quadrat“ von Experten in Kiel und in Köln wissenschaftlich überprüfen.
Der russische Konstruktivist Kasimir Malewitsch (1878-1935) ist unter Fälschern besonders beliebt. An seine Ikone „Schwarzes Quadrat“ trauen sie sich zwar nicht heran, aber die streng geometrische, auf wenige Farben reduzierte Malweise Malewitschs macht es Nachahmern relativ leicht; so waren unter den 400 gefälschten Bildern russischer Maler, die vor vier Jahren in Wiesbaden beschlagnahmt wurden, Dutzende Malewitschs.
So hat sich denn auch die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf wenig um das Sprichwort mit dem geschenkten Gaul geschert und das vorgeblich millionenschwere Malewitsch-Gemälde „Schwarzes Rechteck, rotes Quadrat“, das sie 2014 übereignet bekam, wissenschaftlich überprüfen lassen. Jetzt steht fest: Es ist eine Fälschung. Zwei Expertenteams in Kiel und in Köln, teilte die Kunstsammlung gestern mit, hätten das angeblich 1915 gemalte Bild in naturwissenschaftlichen Materialuntersuchungen begutachtet – und es könne nicht vor 1950 gemalt sein. Eine C 14-Analyse der Gemälde-Leinwand hatte zunächst ergeben, dass es eventuell sogar erst zwischen 1972 und 1975 entstanden ist.
Die nordrhein-westfälische Landesgalerie hatte das unsignierte Gemälde und mehr als 40 Zeichnungen des Revolutionskünstlers Malewitsch von der Dr.-Harald-Hack-Stiftung geschenkt bekommen. Schon bei der Übergabe wurde vereinbart, das Konvolut auf seine Echtheit und Herkunft hin zu prüfen.
Kunstsammlungs-Direktorin Susanne Gaensheimer wollte das Ergebnis der Nachforschungen, die noch ihre Vorgängerin Marion Ackermann in Auftrag gegeben hatte, eigentlich erst im Januar bekanntgeben; ein Bericht des Düsseldorfer „Handelsblatts“ in der heutigen Ausgabe kam ihr jedoch zuvor. „Das Werk kam als Schenkung einer Privatsammlung zu uns“, sagte Susanne Gaensheimer, „es war ein großzügiges Geschenk aus bestem Wissen und Gewissen. Das Ergebnis der Gutachten trifft uns sehr. Aber andererseits wissen wir auch, dass Fälschungen bei Malewitsch leider keine Einzelfälle sind. Wichtig ist, dass man mit einer solchen Situation transparent umgeht“, sagte Gaensheimer.