Am 7. Oktober fragten wir in „Wer war’s?“ nach Arthur Miller. Er zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Dramatikern, Weltruhm trug ihm die Tragödie „Tod eines Handlungsreisenden“ ein. Auch dem Theater-fernen Publikum wurde er zum Begriff, als Marilyn Monroes Ehemann.
Am 7. Oktober fragten wir in „Wer war’s?“ nach Arthur Miller. Er zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Dramatikern, Weltruhm trug ihm die Tragödie „Tod eines Handlungsreisenden“ ein. Auch dem Theater-fernen Publikum wurde er zum Begriff, als Marilyn Monroes Ehemann.
Nach der Premiere von „Tod eines Handlungsreisenden“ im Jahr 1949 sah man Tränen in den Augen ergriffener Männer. Männer, die Gleiches erlitten wie Willy Loman, die Hauptfigur. Der Vertreter träumt den berühmten „amerikanischen Traum“ vom Aufstieg durch Leistung und Loyalität. Doch 63 und ausgebrannt, wird er als nutzlos entlassen. „Ein Mensch ist doch kein Abfall...“ ließ Miller den Verbitterten sagen. Loman bringt sich um.
Der renommierte Pulitzer-Preis ehrt den erst 33-jährigen Autor, das Drama untermauerte seinen Ruf als herausragender Gesellschaftskritiker seiner Zeit. Ihn trieb die Frage nach der Moral eines US-Kapitalismus, in dem nur der berufliche und wirtschaftliche Erfolg den Wert eines Menschen definiert. Ein Zustand, in dem Profit mehr zählt als Würde, Anstand und Humanität. Zeitlos ist Millers Werk, gültig auch jenseits Amerikas Grenzen.
Am 17. Oktober 1915 geboren, studiert der Sohn eines reichen New Yorker Textilfabrikanten, der in der Wirtschaftskrise Ende der 1920er verarmt, Journalistik, wird Redakteur. Millers erstes Drama kommt 1936 auf die Bühne. Als in den USA der 1950er-Jahre ein massiver Antikommunismus grassiert – auf den auch sein Drama „Hexenjagd“ anspielt – bringt ihn seine links-orientierte Haltung vor den „Ausschuss für unamerikanische Umtriebe“. Er weigert sich, ihm bekannte Linke zu nennen, wird zu einer Haftstrafe verurteilt, die er aber nicht antreten muss.
Aufsehen erregten die Heirat und fünfjährige Ehe des Intellektuellen mit der Monroe, dem Sex-Symbol. Vielleicht werde man ihn später nur noch deswegen kennen, kokettierte der Autor. Da irrte Miller, der mit 89 am 10. Februar 2005 starb.