Die Fangemeinde Christina Pluhars soll schon Wetten abgeschlossen haben, welche Grenze das nächste Projekt lustvoll überschreitet. Die des guten Geschmacks (ob die Lautenistin Purcell die Sporen gibt oder Orpheus in Kolumbien entdeckt) hat sie ganz sicher im Blick. Natürlich muss man den epochenübergreifend guter Musik geltenden Ansatz Pluhars mögen. Wie gleich zu Beginn Gianluigi Trovesis heftig gen Klezmer treibende Jazz-Klarinette das Tor zu Händel (Alcina) aufstößt, wird Puristen schwindelig machen. Doch genau das ist die Stärke des Albums „Händel goes wild“. Die Entourage von Klavier und Schlagzeug, von Meistersängern wie Nuria Rial und Valer Sabadus (wieder mal gänsehautfördernd grandios) formt eine forsch-flotte, von reichlich Percussion getriebene Liebeserklärung an den alten Meister. Es endet die Hommage zärtlich unwild: Ombra mai fu. So streitbar wie schön

Die Fangemeinde Christina Pluhars soll schon Wetten abgeschlossen haben, welche Grenze das nächste Projekt lustvoll überschreitet. Die des guten Geschmacks (ob die Lautenistin Purcell die Sporen gibt oder Orpheus in Kolumbien entdeckt) hat sie ganz sicher im Blick. Natürlich muss man den epochenübergreifend guter Musik geltenden Ansatz Pluhars mögen. Wie gleich zu Beginn Gianluigi Trovesis heftig gen Klezmer treibende Jazz-Klarinette das Tor zu Händel (Alcina) aufstößt, wird Puristen schwindelig machen. Doch genau das ist die Stärke des Albums „Händel goes wild“. Die Entourage von Klavier und Schlagzeug, von Meistersängern wie Nuria Rial und Valer Sabadus (wieder mal gänsehautfördernd grandios) formt eine forsch-flotte, von reichlich Percussion getriebene Liebeserklärung an den alten Meister. Es endet die Hommage zärtlich unwild: Ombra mai fu.

Händel goes wild. Improvisationen. Christina Pluhar und L’Arpeggiata. CD, 75 Minuten. Bei Erato (Warner)

So streitbar wie schön