Köln. Es gab einmal eine Zeit, in der lagen The Offspring und Green Day Kopf an Kopf an der Spitze des kalifornischen Spaß-Punkrock, beide schnell, schnörkellos, direkt auf den Punk(t). Dann begannen Green Day, mit verstärkter Kreativkraft komplexere Songs mit gesellschaftskritischeren Tönen anzustimmen, während The Offspring weiter ih­rer ungestümen Rotzlöffel-Attitüde frönten. So kam es, dass Green Day vor ein paar Wochen Kölns Arena mit 16 000 Fans füllten – und The Offspring sich jetzt mit 4000 Besuchern im Palladium begnügten.

Es gab einmal eine Zeit, in der lagen The Offspring und Green Day Kopf an Kopf an der Spitze des kalifornischen Spaß-Punkrock, beide schnell, schnörkellos, direkt auf den Punk(t). Dann begannen Green Day, mit verstärkter Kreativkraft komplexere Songs mit gesellschaftskritischeren Tönen anzustimmen, während The Offspring weiter ih­rer ungestümen Rotzlöffel-Attitüde frönten. So kam es, dass Green Day vor ein paar Wochen Kölns Arena mit 16 000 Fans füllten – und The Offspring sich jetzt mit 4000 Besuchern im Palladium begnügten.

Nun hat es nie eine richtige Konkurrenz zwischen beiden Bands gegeben. Und man darf sagen, dass das Quartett um Bryan „Dexter“ Holland einer äußerst einfachen Showphilosophie konsequent frönt: rausgehen, Vollgas geben, zeitig Feierabend machen. Das funktionierte einst bei den Ramones. Und geht auch diesmal für The Offspring auf, die noch nicht einmal groß nachdenken oder gar üben müssen, schließlich haben sie seit fünf Jahren kein neues Studioalbum herausgebracht. Dafür spielen sie eine ganze Reihe von alten Hits, von denen „You’re Gonna Go Far, Kid“ fast wie ein wilder Folk-Stampfer das Konzert eröffnet und im Vergleich zu anderen Songs kunstvoll erscheint. Zumindest ausgefeilter als „All I Want“, das mit seinem „Ya ya ya ya ya“ einem lupenreinen Punkrock-Schema folgt und dessen blitzschnelles Gitarrenriff so klingt, als wäre ein vierter Gitarrenakkord niemals erfunden worden. Schon hier, nach nicht einmal fünf Minuten des Konzerts, müssen an diesem mäßig warmen Abend die ersten mit durchgeschwitzten Shirts die Pogo-Bereiche verlassen – wenn sie nicht vorn über die Absperrung getragen und so aus der Menge gespült werden. Das setzt sich auch fort, als The Offspring kurz „Seven Nation Army“ von den White Stripes anstimmen – als Vorspiel zu „Original Prankster“.

Die Menschenmenge ist übrigens sehr durchmischt: Von ergrauten Endfünfzigern bis zu durch die Halle torkelnden 18-Jährigen ist alles dabei, ex-coole Väter mit ihren obercoolen Töchtern. Man könnte sagen: Es ist Junggebliebenen-Musik von einer Band, die seit über 25 Jahren international ziemlich erfolgreich ist.

Dexter Holland zieht derweil die Charme-Karte, stimmt „You Are So Beautiful“ an, lobt das Publikum als „beste Zuschauer auf dieser Clubtour“. Und liefert sauber auch die größten Hits: das reggae-lastige „Get A Job“, das ironietriefende „Pretty Fly (For A White Guy)“. Aber für mehr als „Self Esteem“ und eine Show, die unter 70 Minuten bleibt, reichte Dexters Begeisterung für die Kölner Feiernden dann doch nicht.