Dorsten. . Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten befasst sich mit dem Verhältnis des Reformators Martin Luther (1483-1546) zum Judentum. Die ab Sonntag gezeigte Ausstellung „Martin Luther und das Judentum“ bietet jüdischen und christlichen Perspektiven gleichermaßen Raum, wie das Museum mitteilte. Ergänzt werden die Bild- und Texttafeln durch museumseigene Exponate zum Antijudaismus und Antisemitismus, darunter auch Buchausgaben aus der Zeit Luthers.

Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten befasst sich mit dem Verhältnis des Reformators Martin Luther (1483-1546) zum Judentum. Die ab Sonntag gezeigte Ausstellung „Martin Luther und das Judentum“ bietet jüdischen und christlichen Perspektiven gleichermaßen Raum, wie das Museum mitteilte. Ergänzt werden die Bild- und Texttafeln durch museumseigene Exponate zum Antijudaismus und Antisemitismus, darunter auch Buchausgaben aus der Zeit Luthers.

Luther habe zu den Juden in Deutschland bis zuletzt ein kompliziertes Verhältnis gehabt, erklärte das Museum. Er habe der Nachwelt damit ein schwieriges Erbe hinterlassen. Zu Beginn der Reformation habe er zwar noch gefordert, die Juden menschlich zu behandeln. Später habe er sie aber geschmäht und die Anwendung von Gewalt gefordert. In der 1543 erschienen Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ habe er zur Zerstörung ihrer Synagogen und zum Verbrennen ihrer heiligen Schriften aufgerufen. Erst nach dem Holocaust hätten die evangelischen Kirchen begonnen, sich dem Erbe von Luthers Judenfeindschaft zu stellen. Hier reihe sich das jüdisch-christliche Gemeinschaftsprojekt der Ausstellung ein, die bis zum 24. September zu sehen ist.