Erst in den 80er-Jahren wurde die Stadt Sprockhövel auf ihre berühmte Tochter aufmerksam – als eine Biografin anfragte, ob das Geburtshaus denn noch stehe. Heute ist Karin Hockamp vom Stadtarchiv Expertin für Mathilde Anneke.
Erst in den 80er-Jahren wurde die Stadt Sprockhövel auf ihre berühmte Tochter aufmerksam – als eine Biografin anfragte, ob das Geburtshaus denn noch stehe. Heute ist Karin Hockamp vom Stadtarchiv Expertin für Mathilde Anneke.
Woher beziehen Sie Ihr Wissen?
Hockamp: Ich habe einen guten Regalmeter Lektüre gesammelt, in der sie gewürdigt oder erwähnt wird. Vor allem aber haben wir hier in den 80er-Jahren den Nachlass als Mikrofilm-Kopie aus Milwaukee erhalten und digitalisiert – die Briefwechsel, Notizen und Schriften.
Gab es in der Stadt niemanden, der von der Berühmtheit wusste?
Es gab Heimatforscher, denen der Name geläufig war. Aber damals war es oft noch so, dass Frauen nur nebenbei erwähnt wurden.
Was hat Sie selbst an dieser Biografie am meisten beeindruckt?
Ihren Zorn gegen die Ungerechtigkeit bewundere ich, die Empörung, die in den Schriften durchbricht. Sie hatte das Selbstbewusstsein, sich nicht mit ihrer Rolle abzufinden. Das fing damit an, sich gegen den gewalttätigen Mann durchzusetzen – damals gar nicht so üblich.