Düsseldorf. . Erst vor einem Monat erschien das aktuelle Album der Dropkick Murphys. In Düsseldorf spielte sich die Band durch Hits aus gut 20 Jahren.

Die Dropkick Murphys aus Boston haben in die Mitsubishi Electric Halle nach Düsseldorf geladen. Tausende kamen. Schon seit Mitte Dezember war das Konzert der amerikanischen Folk-Punk-Band ausverkauft, entsprechend ist die Halle am Freitag proppenvoll, Fans in Mitsing-Laune. „Das ist die größte Show, die wir in Deutschland spielen“, freut sich die Band.

Skinny Lister aus London starten die Show mit Folk-Klängen, Slap­shot haben es mit ihrem aggressiven Hardcore bei den Fans etwas schwerer. Jubel ernten sie für ihre Herkunft – wie der Hauptact des Abends kommen sie aus Boston. „Let’s Go Murphys“ fordert die Menge in Sprechchören, dass es endlich losgeht. Erst vor einem Monat erschien das aktuelle Album der Dropkick Murphys. „11 Short Stories of Pain & Glory“.

Viele der Kurzgeschichten haben sie mitgebracht. So den Opener „The Lonesome Boatman“, der zwar ohne Text, aber mit Mitsingchören die Stimmbänder für anderthalb Stunden vorwärmt. Mit hohem Tempo spielt sich die Band durch ihr Set aus Hits aus gut 20 Jahren Bandgeschichte und neuem Material. Auf der Leinwand wechseln sich Albumcover und Videosequenzen ab, während es im Saal immer schwitziger wird. „The State of Massachusetts“ bringt Bewegung in die Menge. Es wird gesprungen, getanzt, geklatscht – zumindest im Innenraum.

Die Gäste aus Boston geben den ganzen Abend lang so richtig Gas

Die ruhigen Akustikparts haben die Dropkick Murphys aber weitestgehend zu Hause gelassen. Sie geben Gas. Erst beim traditionellen irischen „The Wild Rover“ ist Durchatmen angesagt. Und wieder ist er da, der Chor aus Tausenden Stimmen – an die 7500 Besucher fasst die Düsseldorfer Halle maximal.

Beim „Blood“ vom neuen Album gibt es den Text dazu auf der Leinwand. Das braucht beim lautesten Song des Abends aus Publikumssicht niemand – „You’ll Never Walk Alone“. Das macht, auch wenn das hier kein Stadion ist, Gänsehaut.

Bei den Dropkick Murphys warten alle in Düsseldorf auf „Shipping Up To Boston“.

Aber irgendwie warten doch alle auf den Über-Song. Als also zu dumpfen Schlägen das Banjo einsetzt, gibt es kein Halten mehr: „Shipping Up To Boston“. Auch wenn es so eng ist, dass man die Arme kaum zum Klatschen nach oben kriegt, und der Boden inzwischen stellenweise so klebt, dass die Füße haften bleiben, jetzt sind alle der besungene einbeinige Seemann, der das Topsegel erklimmt.

Nicht in die Takelage, sondern auf die Bühne dürfen einige Fans bei der Zugabe. Bei „Kiss Me, I’m Shitfaced“ ist die Bühne voll. Und so feiern Fans und Band „Until The Next Time“ – bis zum nächsten Mal.